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Kultur - Theater

Liebe Frau Spitzenpfeil, ich beziehe mich auf ihre Berichterstattung vom letzten Freitag über das neue Theaterstück des Jungen Theater Graubünden. Ich glaube, Sie haben überhaupt nicht verstanden, um was für eine Art Theater es hier geht; und dafür lehnt sich Ihre Kritik, für meinen Geschmack, allzu weit aus dem Fenster.
Ich stimme Ihnen zu, dass das Stück «Frühlings Erwachen» von Frank Wedekind aus dem Jahr 1891 ziemlich schwerer Stoff ist. Um so faszinierender ist es, mit was für einer Leichtigkeit und Cleverness die Gruppe mit dem Material umgeht, ohne sich dabei völlig von der Originalfassung zu lösen. Es ist genau diese Stärke, welche die Arbeit des Jungen Theater Graubünden seit jeher auszeichnet; nämlich die Fähigkeit alte Klassiker der Literaturgeschichte zeitgenössisch auf die Bühne zu bringen. Dabei geht es eben nicht um ein «nachspielen» der genauen Dialoge und Charaktere des Buches, sondern darum die Essenz der Thematik heraus zu kristallisieren und zusammen mit den Jugendlichen eine szenische und sprachliche Übersetzung in die heutige Zeit zu finden. Dies ist Fiona Schmid, Martina Mutzner und den zehn Schauspielerinnen meiner Meinung nach erfolgreich gelungen!
Katharina Balzer

Katharina Balzer
13.04.19 - 21:32 Uhr
Leserbrief
Ort:
Tersnaus
Zum Artikel:
Mit Spielfreude gegen die Ahnungslosigkeit, Ruth Spitzenpfeil, GR, 12.04.19
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