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Velofahren - mit Toleranz, Anstand und Vergnügen (= Titelvorschlag)

Als regelmässiger Velofahrer fühle ich mich durch die Kolumne natürlich angesprochen. Meine Frau und ich sind vor allem Tourenfahrer. Wir sehen auch, dass es manchmal Spannungen zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern gibt, die auch einmal einen schrägen Spruch auslösen oder sogar in einem gehässigen Ton ausarten können. Das ist schade; mindestens für die, bei welchen Velofahren Sport und Freizeitvergnügen ist, habe ich da wenig Verständnis; für die, welche das Rad für den Arbeitsweg brauchen, sieht es vielleicht anders aus.
Was mich dagegen stört, unabhängig davon ob einer nun ein Motörli hat oder sich allein aus eigener Kraft fortbewegt, sind Intoleranz und Rücksichtslosigkeit gegeneinander, und am meisten die leider häufige Missachtung der Verkehrsregeln. Solche Verstösse gefährden nicht nur die anderen Verkehrsteilnehmer. Wer die Regeln bricht, oder gar als Velo-Rowdy herumkurvt, schadet auch den andern Velofahrern, bringt uns alle in Misskredit.
Dass Radfahren generell zugenommen hat, empfinde ich grundsätzlich als positiv. Die Kehrseite ist halt, dass man sich manchmal auch etwas in die Quere kommen kann. Wir sind letztes Jahr mehrmals in Süddeutschland unterwegs gewesen. Es gibt dort wunderschöne Radrouten. Manchmal hat es nach unserem Empfinden schon ziemlich viel Elektrosmog gehabt und gelegentlich fast etwas Dichtestress gegeben. Wir haben das aber gut überlebt. Die schönen Fahrten gönnen wir doch allen, auch der Elektrokonkurrenz.
Nun muss ich doch noch etwas abladen: Was uns wirklich stört ist, dass sehr viele E-Bike-Fahrer, im Gegensatz zu Frau Zweifel, nicht grüssen. Velofahrer grüssen sich in der Regel gegenseitig, meist auch die Fussgänger. Sogar «Gümmeler», die uns Tourenfahrer früher manchmal keines Blickes gewürdigt haben, nicken kurz, trotz anstrengender Fahrt, oder sie heben einen oder zwei Finger. Elektro-Fahrer dagegen grüssen oft nicht zurück und schauen einen nur verständnislos an. Schade!

Ueli Nägeli
21.01.19 - 14:42 Uhr
Leserbrief
Ort:
Bilten
Zum Artikel:
Antwort auf die Montagskolumne von Irena Zweifel Schiesser vom 21.1.19
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Ueli Nägeli, wo war diese Montagskolumne? In der Glarus-Südostschweiz?
Das Problem, dass bei Fussgängern und Velofahrern (beide bezeichnet als "Langsamverkehr": nicht-motorisiert, Muskelkraft only) es zu Problemen kommen kann, wird seit Jahren thematisiert. Siehe fünf Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-10-24/biker
Allerdings sehe ich immer noch keine offiziellen Lösungsansätze (zum Beispiel vom Tourismus), auch bei Ihnen sehe ich keine.
Und Ihr Fokus aufs "Grüssen" finde ich Peanuts, kein Must-have (wie obiges), sondern Nice-to-have, das ich zumindest von einem E-Biker, der umso mehr Konzentration auf die Beherrschung seines Fahrzeuges samt Umfeld aufwenden muss, erst recht nicht tadelnd erwarten würde - zumal man sich erinnert dürfte, was in den guten alten Poschtautos stand (oder noch steht): NICHT MIT DEM CHAUFFEUR SPRECHEN während der Fahrt.