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Leserbrief zu Strassenunterführung in Domat/Ems für Südostschweiz und BündnerTagblatt

Strassenunterführung in Domat/Ems notwendig?

Eingangs gestellte Frage wurde in den vergangenen Tagen in mehreren Leserbriefen aufgeworfen. An der Informationsveranstaltung der politischen Gemeinde Domat/Ems wurden vor allem auch aus der Anwohnerschaft der geplanten Strassenunterführung kritische Stimmen laut. Dass der Zustand aufgrund der geschlossenen Barrieren täglich unerfreulich ist, ist unbestritten. Mit Sicherheit kann gesagt werden, dass es vor Jahren, im Zuge der grossen Ausdehnung des Dorfes verpasst wurde, rechtzeitig eine optimale Verkehrslösung zu erstellen. Heute eine unterirdische Streckenführung der Eisenbahnlinie zu fordern, dürfte, nicht zuletzt aufgrund der hohen Investitionskosten, eine reine Utopie sein und bleiben.

Die Rhätische Bahn plant zwischen Chur und Reichenau einen Viertelstundentakt einzuführen. Dies führt in der Folge zu einem massiv höheren Mehrverkehr auf genanntem Streckenabschnitt. Folglich verlängert sich die Schliessungsdauer der Bahnschranken (neue geschätzte Schliessung 20 bis 30 Minuten pro Stunde). Damit die Bevölkerung aber vom geplanten Mehrverkehr profitieren kann, ist eine Verlängerung der heutigen Perron-Anlagen absolut zwingend. Andernfalls werden die überlangen Züge Richtung Engadin künftig in Ems nicht mehr anhalten.

Der geplante Ausbau ist deshalb ein Gewinn in mehrfacher Hinsicht. Nebst dem massiv ausgebauten Zugsangebot kann von einer grösseren Beteiligung an den Erstellungskosten und nicht zuletzt auch von einer zeitlich beschränkten Kooperation eines Anstössers profitiert werden.

Somit stellt sich für mich einzig und allein die Frage: Wollen wir diese einmalige Chance nutzen oder wollen wir weiterhin von einer nicht zu finanzierenden Tieferlegung der Bahnlinie träumen? Wie die Sache auch ausgehen wird – die Bahnschranken werden künftig länger geschlossen bleiben.

Weitsichtige Projekte und Ausbauten bedeuten jeweils sehr grosse Fortschritte für die Allgemeinheit, sei es für Verkehrsteilnehmer als auf für ÖV-Nutzer, aber auch Einschnitte für die Direktbetroffenen. Dessen ist sich der Schreibende voll bewusst.

Pius Fetz
12.11.18 - 17:52 Uhr
Leserbrief
Ort:
Domat/Ems
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