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Grosszügige Unterstützung mit Steuergeldern durch die Kantonsregierung

Die Kantonsregierung vergibt grosszügig Steuergelder an Bergbahnen in ausländischem Besitz, private Hotelinvestoren und auch an Gemeinden bei Fusionen. Dazu 3 Beispiele:
- bis Fr. 1 Mio. an den privaten Investor Marcus Weber (Wohnsitz Singapur, Besitzer der Bergbahnen Disentis und Catrina Hotel) für ein 700-Betten Hotel mit 62 Mio. Projektkosten. M.E. ein Grössenwahn- Projekt in einem Gebiet mit Hotelproblemen in der Vergangenheit (z.B. Disentiserhof geschlossen im Sommer, schlechte Situation der Bergbahnen). Mit der Vergabe von bis Fr. 1 Mio. erinnert es an das Mayr-Melnhof-Sägewerk Debakel. Kein Risikogeld mehr an Privatinvestitionen!! Es handelt sich auch um eine klare Wettbewerbsverzerrung und Bevorteilung Einzelner, evtl. ein strafrechtlicher Fall.
- Fr. 464'000 (zusätzlich zu Fr. 2 Mio.Bundesdarlehen) an die Savognin Bergbahnen, das mehrheitlich im österreichischen Besitz ist (Familien Schröcksnadel/Schmidl) für Erneuerung Gondelbahn. Eine solche Unterstützung eines ausländisch beherrschten Unternehmens mit sehr reichen Aktionären ist m.E. nicht akzeptabel. Aus dem Mayr-Melnhof-Debakel hat man nichts gelernt!! Ausserdem ist das ebenfalls eine Verzerrung des Wettbewerbes duch Bevorteilung einzelner.

-Fr. 3,7 MIo. an die Stadt Chur als Zustupf für die Eingemeindung der 500- Seelengemeinde Maladers. M. E. ist das eine Beeinflussung der Churer Stimmbürger ja zu sagen zur Fusion. Die Stadt Chur hat die Fusion ausschliesslich aus eigener Kasse zu bezahlen und nicht mit Steuergeldern der gesamten Bündner Steuerzahler.

Die freizügige, teils ungesetzliche und risikoreiche Vergabe von Steuergeldern durch die Kantonsregierung, speziell im Bereich Parolini, darf so nicht weitergehen. Der Grosse Rat und die kt. Ueberwachungsorgane sind aufgerufen, dem ein Ende zu setzen.

Dr. oec. W. Lichtenberger, Landquart

Walter Lichtenberger
06.11.18 - 16:49 Uhr
Leserbrief
Ort:
Landquart
Zum Artikel:
SOS 2.11, Region und 5.11.18, S-4 Region
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Ich stimme Ihnen, Herrn Lichtenberger, in zwei von drei Punkten zu. Bei den Fusionen wird es nun mal so sein, dass, um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, Chur Maladers gar nicht eingemeinden würde, wenn man ihr das nicht mit einem Millionen-Zückerli versüsst. Bei den übrigen beiden Punkten stimme ich Ihnen vollends zu. Den Grossen wird grosszügig gegeben, die Kleinen gehen jedoch immer leer aus. KMUs z.B. müssen sich immer zu 100% selber finanzieren, der Kanton springt hier nie ein, auch wenn man eine neue Geschäftsidee aufweisen kann. Vielmehr wird den KMUs eher durch Vorschriften usw. ein Prügel zwischen die Beine geworfen. Ich finde es auch eine Sauerei, wie der Kanton und die Regierung mit Steuergeldern umgeht. Anstatt einmal dem steuerzahlenden Fussvolk nach all den Jahren mit massiven Ueberschüssen durch Steuersenkungen etwas zurückzugeben, werden im Steuergesetz immer wieder zuungunsten der Steuerpflichtigen Feinjustierungen gemacht (Senkung des Steuerfreibetrages auf dem Vermögen, Senkung des Maximalbetrages für Versicherungsprämien usw.). Letzteres obwohl die Krankenkassenprämien jährlich immer wieder steigen! Unsere Politiker und die Verwaltung sollte man zum Mond schiessen.

Hahaha, "speziell im Bereich Parolini", Sie sagen es!
Zitat aus:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2017-07-09/kerngeschaeft-hand…
"Regierungsrat Parolini wies GRF mindestens seit 2016 an, Kundenwünsche zu erfüllen, am GRF-Neujahrsapéro maximierte er seine Anweisung: «Parolini erwartet BEDINGUNGSLOSE Ausrichtung auf KUNDENBEDÜRFNISSE» (SO 4.1.2017 Seite 3)."
Zentrale Bedürfnisse erfüllt GRF nicht, behaupte ich.
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2018-11-03/grosse-themen-kleine…
https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2018-11-01/gian-und-giachen-sin…
https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2018-11-02/der-mann-hinter-gian…