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Fremdspracheninitiative - Nein

In dieser sich äusserst schnell drehenden und von der Wirtschaft dominierten Welt, sollten wir aufpassen, dass wir das Wesentliche des menschlichen Daseins nicht aus den Augen verlieren. Die Primarschule hat nicht die Aufgabe, ein Kind auf eine mögliche berufliche Karriere vorzubereiten, sondern sollte möglichst viele verschiedenartige Reize im Kind hervorrufen, welche es für den weiteren Lebensweg mitnehmen kann. Dazu gehört zweifellos auch das Erlernen einer Sprache. Italienisch ist für deutschsprachige Schüler bestimmt einiges anspruchsvoller als Englisch, jedoch hat das Italienische weitaus mehr Potential, dem Kind diese unterschiedlichsten Reize mitzugeben. Statt sich nur auf die Sprache zu konzentrieren, sollte man in einem einfachen Rahmen vermehrt auch auf kulturelle Aspekte und geschichtliche Hintergründe der Sprache eingehen. Ich bin mir sicher, dass Lehrer und Schüler Freude an dieser «Horizont-Erweiterung» bekämen, vielleicht sogar auch die Eltern.
Hierzu müssten wir uns aber von der zunehmenden Erwartungshaltung nach mehr Tempo, mehr Leistung, mehr «Förderung» lösen.
Und keine Angst, liebe Eltern, Englisch würden eure Kinder, sofern sie es denn wollen, genug früh und in guter Qualität erlernen.
Aus meiner Sicht sollten in der Primarschule zwei Sprachen unterrichtet werden. Die Mutter- und eine Fremdsprache. Eine germanische- und eine romanische Sprache.
Im Interesse der Kinder und im Sinne der bündnerischen Vielfalt werde ich die Initiative ablehnen.

Dario Dolf
13.09.18 - 19:12 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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