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Churer Gemeinderat

Schrille Misstöne im Gemeinderat

Manchmal bräuchte es nur eine kleine Zusatzinformation, einen kleinen Nebensatz - und alles wäre klar.
Seinen Bericht über die letzte Sitzung des Churer Gemeinderates beginnt Dario Morandi als Berichterstatter der SO mit dem Hinweis auf einen "etwas schrillen Misston". Demnach wurde nicht der von der SP vorgeschlagene Kandidat in die Geschäftsprüfungskommission (GPK) gewählt, sondern sein Konkurrent von der FDP. Ein einfacher Wahlakt mit zwei Kandidaten und einem Sieger, würde man meinen. Aber nein: Die bürgerliche Mehrheit habe einmal mehr "ihre Muskeln spielen lassen". Sollte sich jemand die Mühe nehmen, diesen Vorgang zu verstehen - er/sie dürfte Mühe haben. Es fehlt, lieber Dario Morandi, eben ein kleiner Nebensatz!
Der schrille Misston, den es tatsächlich gab, kommt nämlich daher, dass die SP-Fraktion mit ihren sechs Mitgliedern im Rat doppelt so gross ist wie die FDP, in der GPK aber nur mit einem Mitglied vertreten ist, während die FDP deren zwei stellt. Und dann bräuchte es noch die Zusatzinformation, dass es bei der Bestellung der Kommissionen in Chur den „freiwilligen Proporz“ gibt, eine bewährte, gut-schweizerische Tradition. Aber - und da hat Morandi natürlich recht - nichts dergleichen im Churer Gemeinderat: Wenn es um Machtspiele geht, zählen nur die "Muskeln"...

Guido Decurtins, SP-Gemeinderat von Chur

Guido Decurtins
09.09.18 - 16:55 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Dario Morandi, SO vom 8.9.2018
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