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Leserbrief

In Chur verweilen?
Gott bewahre!

Hier einige Gedanken zu diesem Artikel mit dem beigefügten Bild von Yanik Bürkli in der SOS vom 11. Juli 2018.

Über dem Inhalt dieses Artikels habe ich mich köstlich amüsiert. Ich hätte ihn wahrscheinlich nur oberflächlich kurz überflogen wenn das beigefügte Bild meine Aufmerksamkeit nicht geweckt hätte.

Die abgebildete Gasse nennt sich Rascherengasse – eine Querverbindung von der Reichsgasse in die Vazerolgasse. Der Verfasser des Artikels hat die Bildlegende ‘Bonjour tristesse’ gewählt. Das hat mich etwas wehmütig gestimmt – hätte ich doch eher geschrieben ‘Bonjour ma chérie’. An dieser Gasse habe ich nämlich meine Frau kennengelernt und da wohnen wir seit langer Zeit. Es ist jedoch kaum möglich, dass der österreichische Schriftsteller und Ich-Erzähler Thomas Bernhard bei seinem Halt in Chur im beschriebenen trostlosen Altstadthotel an dieser feuchten Gasse übernachtet haben soll. Denn an der Rascherengasse hat noch nie ein Hotel gestanden. Die Gasse ist tatsächlich manchmal feucht, kalt aber bestens durchlüftet. Für uns ist das Heimat!

Nun, wo könnte dann Thomas Bernhard in Chur abgestiegen sein und die ganze Nacht schlecht geschlafen haben in einem Zimmer ohne Heizung? Ich habe eine Vermutung. An der parallel zur Rascherengasse führenden Storchengasse grenzt ein in allen Munde bekanntes Altstadthotel, dessen Name ich aus Werbezwecken hier nicht nennen darf.

Mich hat es aber trotzdem gefreut, dass unsere liebe enge holprige Rascherengasse einen Platz in der Zeitung gefunden hat. Danke, Carsten Michels, für den tollen Bericht – danke, Yanik Bürkli, für das gelungene Foto.

Clau Derungs-Braun aus Chur

Clau Derungs-Braun
13.07.18 - 16:59 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
In Chur verweilen? - Gott bewahre!
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