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Pfarrer Sieber

Als Ex-Heroinabhängiger ist mir Pfarrer Sieber und seine Arbeit natürlich ein Begriff. Ich war nie ein Gast in einer seiner Hilfsorganisationen, kam aber als Deutschschweizer doch zwangsläufig mit Ihnen in Kontakt. Ganz besonders ist mir der von ihm im Sommer organisierte Sporttag der Therapien in Erinnerung geblieben. Es war immer ein tolles Erlebnis, an einem Tag im Sommer, von Massen der gut gelaunten, gesunden und sauberen Süchtigen umgeben zu sein, die alle die Sisyphusarbeit des sich therapieren lassen‘s ein paar Stunden vergessen konnten, um sich in Leichtathletik und Mannschaftssport zu messen.
Er wird fehlen. Ganz besonders in der heutigen Zeit, wo die Gesellschaft entschieden zu haben scheint, dass es so etwas wie Sucht in der täglichen Debatte nicht mehr geben soll.
Ich hoffe ich kann da mit meinem im Februar veröffentlichten Buch ein wenig dagegen steuern, auch wenn ich nie den Einfluss von Pfarrer Sieber erreichen werde. Schon allein deswegen nicht, da mir als ein an Atheismus grenzender Agnostiker die „göttliche“ Unterstützung fehlt. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass mein Manko Pfarrer Sieber nicht gestört hätte.

Tobias Krähenbühl
22.05.18 - 15:27 Uhr
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Buchs
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