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Vollgeld-Initiative

Nein zur Vollgeld-Initiative, denn es wird teuer für uns alle!

Am 10. Juni 2018 stimmt unser Land über die Vollgeld-Initiative ab. Bis heute hat kein anderes Land jemals mit dem Vollgeld-System experimentiert. Soll die Schweiz bei diesem riskanten Experiment wirklich als Versuchskaninchen dienen?
Bei einer Annahme der Vollgeld-Initiative darf eine Bank nicht mehr so wie heute Kredite vergeben. Heute wird dieser bewilligt, nachdem die Bank die finanziellen Verhältnisse des Kunden geprüft hat. Die Initiative will diese Praxis nun ändern. Neu dürften die Vollgeld-Konten, wie z.B. das Lohnkonto, nicht mehr für die Kreditvergabe berücksichtigt werden. Somit müsste auf Sparkonten zurückgegriffen werden. Zur Zeit gibt gibt es jedoch viel mehr Kredite als Spargelder! Vermutlich müssten die Banken die Spar- und Kreditzinsen stark erhöhen, um das Angebot und die Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Diese Kreditklemme würde vorwiegend kleinere Einkommen treffen. Wenn Kredite knapper und teurer werden, können die Unternehmer nicht mehr im gleichen Umfang investieren wie bis anhin. Und weniger Kredite bedeuten, weniger Investitionen. Dies trifft vor allem die KMU, Hausbesitzer und indirekt auch alle Mieterinnen und Mieter. Denn weniger Bauinvestitionen bedeuten weniger Wohnungen. Und wenn Immobilien teurer werden, steigen über kurz oder lang auch die Mieten. Mit der Annahme der Initiative öffnen wir den Spekulanten Tür und Tor, den die Vollgeld-Initiative verlangt einen geldpolitischen Totalumbau! Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank bringt es auf den Punkt: „Die Schweiz hätte ein unerprobtes Finanzsystem, das grundlegend anders wäre als diejenigen in allen anderen Ländern. Dies würde schon vor der Umsetzung für grosse Unruhe an den Finanzmärkten sorgen.“ Für mich ist die Initiative zu riskant, zu teuer und zu schädlich und darum lehne ich sie ab.

Tina Gartmann-Albin
Standesvizepräsidentin/Gemeinderätin Chur

Tina Gartmann-Albin
09.05.18 - 10:32 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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