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Ein Glarner bekommt die Chance seines Lebens

Der Hobbymusiker Jannik Feldberger aus Oberurnen hat einen Plattenvertrag ergattert. Die Geschichte dahinter.

Südostschweiz
20.10.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Jannik Feldberger. Der Glarner Musiker freut sich, dass er auf Facebook entdeckt wurde.
Jannik Feldberger. Der Glarner Musiker freut sich, dass er auf Facebook entdeckt wurde.
BEATRICE BURK

von Beatrice Burk

Eine Facebook-Nachricht gibt Jannik Feldbergers Leben eine Wendung. Der 20-Jährige aus Oberurnen wird von einer bekannten Schweizer Sängerin über Facebook angeschrieben.

Die Sängerin sucht einen Duettpartner und findet Feldberger. Sie schreibt ihn an, aber er denkt zuerst, es sei ein Scherz. «Ich habe geglaubt, es sei ‘fake’ und habe die Nachricht ignoriert. Nach ein paar Tagen habe ich dennoch geantwortet», erinnert sich Feldberger.

Doch als es zu einem Treffen mit ihr und ihrem Produzenten kommt, merkt er, dass es kein Scherz ist. Nun freut er sich sehr und kann sein Glück kaum fassen. So kommt es nach mehreren Treffen, dass er auch einen Plattenvertrag erhält. In diesem wird unter anderem festgehalten, dass er mit der Sängerin ein Duett und eine eigene Single aufnehmen darf.

Die Aufnahmen sind mittlerweile erledigt. Lediglich die Produktion ist noch nicht fertig. Der Name der Sängerin darf er aber noch nicht verraten, denn es soll eine Überraschung sein.

Die Band Linth Bisquits

Jannik Feldberger spielt auch in einer Band. Die Formation Linth Bisquits hat sich seit der inoffiziellen Gründung 2016 aber mehrmals verändert. Zu Beginn bestand die Band aus einem Schlagzeuger, einem Saxofonisten, einer Bassistin, einem Gitarristen und ihm.

Nach einem Streit im April haben sich jedoch alle voneinander getrennt. Nur der Schlagzeuger und Feldberger blieben übrig. «Mich hat dieses Ereignis hart getroffen», erzählt Jannik Feldberger. Nach dem Rückschlag stiessen ein neuer Bassist und ein Gitarrist zur Band.

Mit dem Gitarristen schreibt Feldberger Songs, wobei er die Texte macht und der Gitarrist die meisten Melodien komponiert. Inspiration für seine Lieder sammelt Feldberger im Leben. Ob im Zug, zum Studium oder zu Hause: Ein Notizbuch ist immer griffbereit. Sein Wunsch ist es, mit seiner Band Linth Bisquits am «Sound of Glarus» aufzutreten.

Über Internet in die Academy

Jannik Feldberger hat eine Lehre als Koch angefangen, diese aber abgebrochen. Anschliessend begann er eine Ausbildung als Betreuer im Altersheim, die er aus persönlichen Gründen auch frühzeitig abbrach.

Dann wollte er als Kindergartenbetreuer arbeiten, doch der Kindergarten wurde renoviert und Feldberger wegen den Umstellungen nicht eingestellt.

Dann suchte er im Internet nach einem Studienplatz, den man ohne Lehre oder Matura besuchen kann – und entdeckte die «Swiss Music Academy», bei der er sich bewarb. Und seit er die Aufnahmeprüfung gemeistert hat, fährt er jetzt an allen Werktagen jeweils zwei Stunden mit dem Zug nach Oberglatt.

Ihm gefällt es sehr an der Academy: «Ich finde es gut, dass es auch Einzelunterricht gibt. Die Dozenten gehen auf jede Person individuell ein.»

Zur Entspannung klettern

Die Hobbys von Jannik Feldberger sind einerseits das Singen, anderseits klettert er gerne. Auch Skifahren und Wandern in den Bergen gehören zu seinen Hobbys. Als kleinen Nebenjob unterrichtet er Schlagzeug. «Ich gehe klettern oder wandern als Entspannung vom ganzen Stress», erklärt Feldberger.

Die Kosten für seine jetzige Produktion der Lieder werden zu einem grossen Teil vom Management und einem privaten Sponsor gedeckt. Dennoch benötigt Jannik Feldberger weitere 1800 Franken. Wer Sponsor werden will, kann sich bei ihm melden.

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ACHTUNG Mittlerweile ist bekannt, dass der „Produzent“ Geo Slam erwiesenermassen ein skrupelloser Betrüger ist, der seine Opfer finanziell, psychisch und teilweise sogar sexuell ausbeutet. Dieser Artikel ist in der Hinsicht nicht nur eine journalistische Peinlichkeit sondergleichen, sondern eine skandalöse Beihilfe zu dessen Betrugsmanöver.

So schreibt Frau Burk, dass der Sänger auf Facebook „entdeckt“ worden sei, ohne auch nur einmal drauf einzugehen wie genau das passiert sein soll. Aus dem Verlauf des Artikels wird ersichtlich, was Informierte ohnehin schon wissen: Der junge und naive Künstler wurde über ein plattes Ponzi-Scheme mit Copy-Paste-Nachrichten geködert, vermutlich ohne dass niemand je seine Musik beurteilt hätte. Auch dass der Künstler den Namen seiner angeblich so bekannten Duett-Partnerin nicht nennen dürfe oder verschweigt, dass er selbst zur anonymen Rekrutierung für das Schneeballsystem genötigt wurde, hatte die Journalistin nicht hinterfragt. Zumindest hätte sie vermuten müssen, dass dahinter fragwürdige kommerzielle PR-Absichten stecken müssen. Hätte sie sogar tatsächlich ihre Arbeit gemacht, hätte ihr der junge Mann gesagt, dass er eine mehr als sittenwidrige Maulkorb-Klausel unterschrieben hat. Auch wäre es ein leichtes gewesen nach einem Anwalt des Künstlers zu fragen, der eine seriöse Auskunft zum angeblichen Angebot geben kann. Stattdessen hofiert die Autorin den Künstler, Opfer einer verhängnisvollen Lügengeschichte, und setzt zahlenden Abonnenten einen Text voller irrelevanter und blumiger Dichtung aus, der ausser inflationärer Adverbien keinerlei Inhalt hat. Wenn Zeitung und Autorin nur ein bisschen Restwürde haben, löschen sie diesen Artikel und veröffentlichen stattdessen eine Entschuldigung sowie einen Hinweis auf die Machenschaften des Verbrechers ‚Geo Slam‘ inklusive Recherchen von ernsthaften Journalist:innen sowie auf das gefallene Urteil in Stockholm

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