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Was bleibt vom Lebensweg?

Leseabend auf der Piazza der Landesbibliothek in Glarus mit Emil Zopfi.

Südostschweiz
09.10.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Fesselnd: Der Lesung von Emil Zopfi lauscht das aufmerksame Publikum mucksmäuschenstill.
Fesselnd: Der Lesung von Emil Zopfi lauscht das aufmerksame Publikum mucksmäuschenstill.
HANS SPECK

von Hans Speck

Eine Begegnung mit Schriftsteller Emil Zopfi ist ein Erlebnis. Bei seinen Lesungen darf der mehrfach ausgezeichnete Autor mit Glarner Wurzeln stets auf ein treues Stammpublikum zählen. So war es nicht verwunderlich, dass die Piazza bei der von Baeschlin Bücher organisierten Vorstellung seines neuesten Buches «Menschen am Weg» in der Landesbibliothek am Freitagabend bis auf den letzten Platz besetzt war.

Der 1943 geborene Zürcher Oberländer verbindet seit Jahren zwei Leidenschaften: das Schreiben und die Berge. Von Beruf Computeringenieur, hat er mehrere Romane, Hörspiele, Kinderbücher, Krimis und Bergmonografien publiziert. Für seine Werke wurde er unter anderem mit dem Kulturpreis des Kantons Glarus, dem Schweizer Jugendbuchpreis oder mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet.

Begegnungen mit Menschen

Zopfi präsentierte in gewohnt ruhiger Art «Menschen am Weg» – ein persönliches und berührendes Buch mit Geschichten von Menschen, die den Autor ein kurzes oder auch ein langes Stück begleitet haben, von Glarus nach Zürich, ins Rheinland und in die Toskana, nach Berlin und Amerika, über Palästina ins Tessin. Da sind die schöne Mama, die im Sarg aussieht wie Schneewittchen. Oder der Onkel Josef, der mit nur einem Unterhemd aus Stalingrad zurückkehrte. Die dicke, dumme Rosmarie, die bei ihm das Schreiben lernen wollte und am Ende an ihrer eigenen Geschichte zerbrach. Die Iranerin Faezeh, die als Studentin bei Zopfis wohnte und später bei der Weltbank Karriere machte oder der Hansruedi, mit dem Zopfi dramatische Stunden am Fels teilte. Mucksmäuschenstill lauschte das Publikum den Ausführungen Emil Zopfis.

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