×

Avicii im Alter von 28 Jahren gestorben

Der frühe Tod des schwedischen Star-DJs Avicii hat weltweit Bestürzung ausgelöst. Der Elektromusiker, der mit Liedern wie «Wake Me Up» und «Hey Brother» Welthits landete, starb am Freitag im Alter von 28 Jahren im Golfstaat Oman, wie sein Management mitteilte.

Agentur
sda
21.04.18 - 21:48 Uhr
Kultur
Tim Bergling alias Avicii.
Tim Bergling alias Avicii.
KEYSTONE/EPA TT NEWS AGENCY/BJOERN LINDGREN

Musikerkollegen sowie Vertreter der schwedischen Regierung und des Königshauses würdigten den Verstorbenen. Avicii zählte zu den erfolgreichsten DJs der Welt. Mit dem Song «Levels» gelang ihm im Jahr 2011 der Durchbruch.

2012 und 2013 schaffte er es im Ranking des «DJ Magazine» jeweils auf den dritten Platz der besten DJs. Er arbeitete unter anderem mit Madonna, der britischen Rockband Coldplay sowie dem französischen DJ und Musikproduzenten David Guetta zusammen.

Keine weiteren Erklärungen

Der Musiker, mit bürgerlichem Namen Tim Bergling, wurde in Omans Hauptstadt Muskat tot aufgefunden, wie sein Management mitteilte. Die Todesursache wurde allerdings nicht mitgeteilt.

«Die Familie ist am Boden zerstört, und wir bitten alle, ihr Bedürfnis nach Schutz der Privatsphäre in dieser schwierigen Zeit zu beachten», hiess es. Weitere Erklärungen werde es nicht geben.

Der Sohn der prominenten schwedischen Schauspielerin Anki Linden war einer der ersten DJs, der es schaffte, mit elektronischer Tanzmusik in den Mainstream vorzudringen. Aviciis Megahit «Wake me up» mit dem Soul-Sänger Aloe Blacc war 2013 in Europa die Nummer eins. Sein mit elektronischer Musik unterlegter Remix von Coldplays «A Sky Full of Stars» (2014) wurde ein weiterer Hit. Als Produzent war er für Madonnas Album «Rebel Heart» (2015) tätig.

2015 legte Avicii sogar bei der Hochzeitsfeier des schwedischen Prinz Carl Philip und dessen Frau Sofia auf. «Wir haben ihn als Künstler und als wunderbarer Mensch, der er war, bewundert», erklärte das Paar. Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven nannte Avicii «einen der grössten Namen der Musik in Schweden in der modernen Zeit».

Zu früh gegangen

Madonna veröffentlichte auf der Online-Plattform Instagram ein Foto von sich und Avicii und schrieb dazu: «So tragisch. Auf Wiedersehen lieber süsser Tim. Zu früh gegangen.» David Guetta erklärte auf Twitter, die Welt habe «einen unglaublich talentierten Musiker verloren». «Danke für deine schönen Melodien und für die Zeit, die wir gemeinsam im Studio verbracht haben.» Popstar Charlie Puth twitterte, Avicii sei «ein Genie und ein Musikerneuerer, und ich kann es nicht fassen, dass er nicht mehr unter uns ist».

Avicii hatte in den vergangenen Jahren offen über seine Gesundheitsprobleme gesprochen - unter anderem über eine zum Teil durch exzessiven Alkoholkonsum verursachte Entzündung der Bauchspeicheldrüse. 2014 hatte er einige Live-Auftritte abgesagt, weil er sich die Gallenblase und den Blinddarm entfernen liess.

Mehr Zeit für Privates

2016 waren seine Fans sprachlos, als er sich - gerade mal 26 Jahre alt - von ihnen verabschiedete. Diese Tour sei seine letzte, schrieb er damals und kündigte an, dass er mehr Zeit für sein Privatleben haben wolle. «Diese Szene ist nichts für mich», sagte er damals dem Magazin «Billboard». Nicht die Auftritte seien das Problem gewesen, sondern das Drumherum. «Alles, was noch dazu gehört, wenn man ein Künstler ist.» Er sei im Grunde eher ein introvertierter Mensch, sagte er. «Es war immer sehr hart für mich.»

Avicii arbeitete weiter im Studio; im vergangenen Jahr produzierte er mehrere Stücke mit der britischen Sängerin Rita Ora.

Der Name Avicii stammt aus dem Sanskrit und geht auf den Buddhismus zurück. Das Wort Avici bezeichnet die tiefste Ebene der Hölle. Aus stilistischen Gründen fügte der Künstler ein zusätzliches «i» hinzu.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Kultur MEHR