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Zwei Tote nach Lawinenniedergängen in Engelberg und am Stoos

Bei Lawinenniedergängen in Engelberg OW und auf dem Stoos SZ sind am Samstag zwei Personen ums Leben gekommen. Damit sind in der Schweiz in diesem Winter bisher zehn Menschen in Lawinen tödlich verunglückt.

Agentur
sda
16.01.21 - 16:24 Uhr
Ereignisse

Die Lawine in Engelberg ging kurz vor 11 Uhr im Gebiet Laub, oberhalb der Gerschnialp, nieder, wie die Kantonspolizei Obwalden mitteilte. Dabei gerieten laut Beobachtungen mindestens zwei Personen in die Lawine und wurden verschüttet. Als die Lawine abging, befanden sich zudem noch weitere Personengruppen ausserhalb der gesicherten Pisten in diesem Gebiet.

Drei Personen hätten schnell geortet und geborgen werden können, wie es in der Mitteilung hiess. Die weitere Suche im Couloir habe sich wegen der Schneesituation jedoch schwierig und gefährlich gestaltet. Die abschliessende Suche habe erst nach einer Sicherheitssprengung vorgenommen werden können.

Eine von drei erfassten Personen konnte unverletzt aus den Schneemassen geborgen werden. Zwei weitere Personen wurden erheblich respektive lebensgefährlich verletzt und durch die Rega ins Spital geflogen. Die lebensgefährlich verletzte Person ist im Verlauf des frühen Samstagnachmittags gestorben.

Freerider am Stoos verschüttet

Am Stoos in einem steil abfallenden Hang im Gebiet Rot Turm abseits der markierten Skipisten starb am Samstagmorgen ein 49-jähriger Freerider aus dem Kanton Zug. Die 100 bis 150 Meter breite Lawine verschüttete den Mann kurz vor 10 Uhr, obwohl dieser den Lawinenairbag betätigte.

Personen in der Nähe, die den Niedergang der Lawine beobachtet hatten, konnten den Verunglückten innert kurzer Zeit aus dem Lawinenkegel bergen. Nach der Erstversorgung vor Ort flog die Rega den Mann mit unbestimmten Verletzungen ins Spital. Dort starb der Verunfallte kurze Zeit später.

Bis am gestrigen Freitag sind dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in diesem Winter insgesamt 62 Lawinenunfälle gemeldet worden. Dabei waren bisher acht Menschen ums Leben gekommen. Mit den beiden Opfern vom Samstag stieg diese Zahl auf zehn.

In den zentralen und östlichen Alpen herrschte am Samstag grosse Lawinengefahr an allen Expositionen oberhalb von rund 1600 Metern. Es handelt sich dabei um die zweithöchste Warnstufe. Vereinzelt wurden auch sehr grosse spontane Lawinen erwartet, die auch exponierte Verkehrswege gefährden können. Vor allem abseits gesicherter Pisten bestehe eine sehr gefährliche Lawinensituation, warnte das Lawineninstitut am Samstag.

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"Muss" man in Zeiten wie diesen solche "Touren" unternehmen? Dann noch grob fahrlässig und vorsätzlich in gefährdetem Gebiet! Das ist krimineller Egoismus. Wenn es in diesem Winter schon 62 Lawinenunfälle gab, welches Potential an Rettungskräften da "genutzt" wird, ist das eine besondere Rücksichtslosigkeit der "Touristen". Erschwerend kommt hinzu, dass coronabedingt die Rettungskräfte zum Eigenschutz zusätzliche Sicherheitsmassnahmen anwenden müssen und so deren Einsatz entsprechend erschwerend ist.

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