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Auf der Siegerwiese wachsen 80 verschiedene Pflanzenarten

Das Vernetzungsprojekt Schänis-Benken lancierte zusammen mit Partnern einen Blumenwiesen-Wettbewerb. Die Siegerwiese beeindruckt mit ihrer Artenvielfalt.

Linth-Zeitung
01.07.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Unglaubliche Artenvielfalt: Auf der Siegerwiese von Albin Fischli aus Rufi wachsen 80 verschiedene Pflanzenarten.
Unglaubliche Artenvielfalt: Auf der Siegerwiese von Albin Fischli aus Rufi wachsen 80 verschiedene Pflanzenarten.
BARBARA SCHIRMER

von Barbara Schirmer

Pfennigkraut, Kleiner und Grosser Wiesenknopf, gewöhnlicher Arzneibaldrian – sie alle haben etwas gemeinsam. Sie gelten, zusammen mit zahlreichen weiteren Blumenarten, zu gern gesehenen Pflanzen in den hiesigen Biodiversitäts-Förderflächen. Diese weisen, im Gegensatz zu herkömmlichem Grasland und Rasenflächen, eine beachtliche Artenvielfalt auf.

Das zeigte sich auch an der Preisverleihung des Blumenwiesen-Wettbewerbs. Organisiert wurde dieser vom Vernetzungsprojekt Schänis-Benken. Die Landwirte, die in diesem Vernetzungsprojekt mitwirken, waren eingeladen, die Blütenpracht auf ihren Magerwiesen zählen zu lassen. Die Regeln waren einfach: Wer die grösste Artenvielfalt aufweist, hat gewonnen.

Corona zum Ersten, zum Zweiten und zum ...

Sechs Landwirte machten mit. Acht Flächen galt es zu bewerten. Eigentlich hätten dazu Studenten der Hochschule Rapperswil (HSR) anreisen müssen. Zusammen mit den Mitarbeitern vom Büro Suisseplan Ingenieure AG Raum + Landschaft wären die Blumen bestimmt und so die Wiesen bewertet worden. Doch Corona machte den Organisatoren einen dicken Strich durch die Rechnung. Die Studenten mussten zu Hause bleiben. Es galt, Abstand zu halten.

Corona ist auch der Grund, weshalb der Wettbewerb nur einmal ausgeschrieben wurde. Die Erfahrung zeige, dass sich bei einem zweiten Aufruf noch weitere Landwirte mit ihren Flächen anmelden. Mit dem Auswerten der Blütenpracht auf sich alleine gestellt entschieden die Organisatoren aber, es bei den bestehenden Anmeldungen zu belassen. «Wir wären sonst an unsere Kapazitätsgrenzen gestossen», sagte Carla Brunner vom Büro Suisseplan auf Anfrage.

Glücklicher Sieger: Albin Fischli aus Rufi (3.v.r) kann eine beeindruckende Magerwiese vorweisen.
Glücklicher Sieger: Albin Fischli aus Rufi (3.v.r) kann eine beeindruckende Magerwiese vorweisen.
BARBARA SCHIRMER

Corona zum Dritten und ein weiteres Mal «wäre» hiess es dann bei der Preisverleihung. Ursprünglich wäre nämlich die Preisverleihung mit einem Fachreferat bereichert und in Anwesenheit der Öffentlichkeit durchgeführt worden. «Viele Menschen wissen nicht, wie artenreich die Magerwiesen in ihrem nächsten Umfeld sind», betonte Brunner. So ein BlumenwiesenWettbewerb biete daher eine gute Gelegenheit, auch die nichtbäuerliche Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren.

Im «familiären» Rahmen gekrönt

Trotz allem, eine Preisverleihung fand statt. Zwar ohne Fachreferat und im Ausschluss der Bevölkerung. Quasi im «familiären» Rahmen wurde die schönste Blumenwiese gekrönt. Diese befindet sich auf dem Betrieb von Albin Fischli aus Rufi. Mit 80 verschiedenen Blumen heimste er den Sieg für sich ein. Kuckucksnelken, Orchideen, Betonien und Feldthymian sind nur eine kleine Auswahl der Raritäten auf dieser Wiese. Der zweite Rang ging mit 69 Arten an Pius Giger nach Schänis, dicht gefolgt von Dominik und Andrea Glaus aus Benken mit 67 Arten.

Alle Teilnehmer erhielten einen Preis. Zu einem späteren Zeitpunkt werden sie noch eine Liste der Blumenarten auf ihrer Wettbewerbswiese erhalten. Sie wissen spätestens jetzt, was für Juwelen sie pflegen. In einer der Magerwiesen fanden die Fachleute übrigens das Tausendgüldenkraut. Ein unscheinbares Enziangewächs mit dezent rosafarbener Blüte. Wie wertvoll das Pflänzchen ist, besagt der Name.

Vielleicht hält künftig auch der eine oder andere Spaziergänger bei solch einer Magerwiese inne und staunt über die vielen, oft unscheinbaren und manchmal auch äusserst wertvollen Blumenarten, welche sich in diesen Flächen ausbreiten.

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