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Störaktionen gegen sieben Filialen

Chocolatier Läderach wird boykottiert, weil ihr Firmenchef als frauen- und schwulenfeindlich gilt. Johannes Läderach nimmt Stellung und beklagt sieben Vandalenakte.

Südostschweiz
20.01.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Die Läderach-Filiale in Glarus. Aufgenommen vor drei Jahren.
Die Läderach-Filiale in Glarus. Aufgenommen vor drei Jahren.
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Von der Juso und aus dem Kreis von Homosexuellen kam es vor ein paar Monaten nach einem «Marsch fürs Läbe» in Zürich zu Boykottaufrufen beim Glarner Chocolatier Suisse. Laut Johannes Läderach soll es unterdessen zudem bereits sieben «Vandalenakte» gegen Filialen gegeben haben. «Ich akzeptiere, dass meine Meinung Widerstand provoziert. Dass Mitarbeiter in Angst leben müssen, ist aber nicht in Ordnung», sagt der 33-jährige Geschäftsleiter in der gestrigen «NZZ am Sonntag».

Als evangelikaler Christ kämpft er wie schon sein Vater gegen Abtreibungen. Mit Aussagen gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und Homosexualität eckt der älteste Läderach-Sohn ebenfalls an.

Recht auf Meinungsfreiheit

Im Interview wehrt sich Johannes Läderach gegen die Vorwürfe der Homophobie. Man habe ihm dieses Etikett angehängt: «Niemand bei Läderach ist homophob, weder im Management noch in der Belegschaft. Für uns arbeiten auch Homosexuelle, wir fragen nicht danach.» Und weiter: Weil er sich für das ungeborene Leben einsetze, werde ihm Frauenfeindlichkeit vorgeworfen: «Ich bin doch kein Frauenverachter, 60 Prozent unserer Kaderleute sind Frauen!»

Zugleich verteidigt Läderach das Recht auf Meinungsfreiheit. So dürfe er eine andere Meinung haben zur gleichgeschlechtlichen Ehe und auch zur Frage, wann das Leben beginne.

Geschäft und Privatleben trennen

Er trenne Unternehmen und Privatleben, antwortet Läderach, angesprochen auf seine Verantwortung als Unternehmer und öffentliche Person. Damit macht er deutlich, dass er an seinem christlichen Engagement nichts ändern wird. Man solle zu seinen Überzeugungen stehen.

Mitmachen und mitmarschieren beim «Marsch fürs Läbe» wird er somit wohl auch weiterhin. Wobei er explizit für sich keinesfalls in Anspruch nehme, dass seine Meinung die bessere sei. Er wolle die Gesellschaft «bloss aufrütteln, entspannter miteinander zu diskutieren», so Läderach. (red)

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