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Zwei Vermisste nach starken Regenfällen in Südfrankreich

Hunderte überflutete Häuser und zwei Vermisste: Das ist die vorläufige Bilanz nach starken Regenfällen in Südfrankreich. Im Département Var suchten die Behörden am Samstag nach einem verwirrten 77-Jährigen und nach einer Frau, die aus einem Rettungsboot gefallen war.

Agentur
sda
24.11.19 - 04:24 Uhr
Ereignisse
Nach starken Regenfällen führt ein Fluss nahe der Stadt Grasse in Südfrankreich Hochwasser.
Nach starken Regenfällen führt ein Fluss nahe der Stadt Grasse in Südfrankreich Hochwasser.
KEYSTONE/EPA/SEBASTIEN NOGIER

Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Wegen des Hochwassers waren zahlreiche Strassen unpassierbar, der Zugverkehr wurde stellenweise eingestellt. Polizisten und Feuerwehrleute suchten rund um Saint-Antonin-du-Var mehrere Hochwasser führende Bäche nach dem verwirrten 77-Jährigen ab, wie die Präfektur mitteilte. Der Mann wurde demnach seit Samstagmorgen vermisst.

In der Nähe von Le Muy wurde eine Frau vermisst, nachdem ein Rettungsboot mit drei Feuerwehrleuten und drei weiteren Menschen umgestürzt war. Fünf Insassen konnten sich retten, die Frau tauchte aber nicht wieder auf.

In Cagnes-sur-Mer retteten 28 Feuerwehrleute einen 78-Jährigen, der bei einem Erdrutsch durch umgestürzte Bäume eingeklemmt worden war. Der Mann wurde mit einer Unterkühlung, aber ohne schwere Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. In Nizza wurde eine 39-Jährige schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, nachdem eine Welle sie fortgerissen hatte.

Höchste Alarmstufe

Für die Départements Var und Alpes-Maritimes rief Frankreichs Wetterbehörde wegen der massiven Regenfälle die höchste Alarmstufe rot aus. Die Bewohner der Küstengebiete wurden vor hohen Wellen gewarnt. Wegen der Unwetterfolgen waren 1600 Rettungskräfte im Einsatz.

In Var mussten hunderte Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen. In Hyères wurden rund 600 Menschen in Sicherheit gebracht. In Fréjus an der Mittelmeerküste wurden Häuser und ein Campingplatz evakuiert, ein gesamtes Stadtviertel wurde gesperrt. Auch in Roquebrune-sur-Argens gab es Evakuierungen. 90 Menschen aus Saint-Ambroix im Département Gard mussten am Samstagmorgen vorsorglich in eine Turnhalle umziehen.

In insgesamt rund 4000 Haushalten in der Region fiel der Strom aus, wie der Stromversorger Enedis am Abend via Twitter mitteilte. Zahlreiche Strassen waren blockiert, darunter die Autobahn A8 zwischen Fréjus und Antibes in Richtung Italien. Die Bahnstrecke zwischen Saint-Raphaël und Toulon wurde gesperrt, weil Gleise unter Wasser standen. Der Zugverkehr von der Côte d'Azur an die italienische Grenze wurde bis mindestens Sonntag ausgesetzt.

Weiterer Regen

In Südfrankreich hatte am Freitag starker Regen eingesetzt. Auch in Nizza musste die Feuerwehr zu mehreren Einsätzen ausrücken, weil Bäume umstürzten und Häuser unter Wasser standen. Mit Sirenen wurden Nizzas Einwohner davor gewarnt, ihre Häuser zu verlassen.

Die Behörden warnten am Samstagabend vor weiteren heftigen Regenfällen und wachsender Hochwassergefahr. Sie riefen die betroffenen Bewohner auf, in ihren Häusern zu bleiben, nur in dringend notwendigen Fällen Auto zu fahren und in der Nähe von Wasserläufen besonders vorsichtig zu sein. Für vier Départements im Süden Frankreichs, darunter Gard und Haute-Loire, wurde die zweithöchste Wetter-Warnstufe orange ausgerufen.

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