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Fünf Feuerwehren kämpften in Lachen

Am frühen Dienstagmorgen hat die Bootswerft-Halle in Lachen gebrannt. Die Rauchentwicklung war enorm.

Südostschweiz
21.08.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Der Brand ist gelöscht. Jetzt zeigt sich das Schadensausmass. Die Halle ist völlig zerstört, ebenso die darin gelagerten zehn Boote und drei Fahrzeuge.
Der Brand ist gelöscht. Jetzt zeigt sich das Schadensausmass. Die Halle ist völlig zerstört, ebenso die darin gelagerten zehn Boote und drei Fahrzeuge.
KANTONSPOLIZEI SCHWYS

Kurz vor 1 Uhr am frühen Dienstagmorgen. Plötzlich riechts im Schlafzimmer nach Verbranntem. Von Sekunde zu Sekunde intensiver. Der Blick aus dem Fenster zeigt vereinzelte Rauchschwaden. Und jetzt sind von verschiedenen Seiten heranbrausende Feuerwehrautos zu hören. Das Lokal der Feuerwehr Lachen ist hellbeleuchtet. Alle Fahrzeuge sind ausgerückt.

Lachens Strassen sind leer. Beinahe. In einem Kreisel biegt das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Altendorf auf die Kernentlastungsstrasse ein, wechselt auf die St. Gallerstrasse, die Aastrasse, die Seefeldstrasse. Jetzt ist klar, woher der Rauch kommt. Ein Grossbrand. Aber es ist kein offenes Feuer sichtbar. Rauch quillt aus allen Ritzen der Halle, die landläufig als «Kalchofner-Halle» bekannt ist, vor ein paar Jahren aber saniert und heute von der Firma ILG Services GmbH mit Sitz in Wangen genutzt wird.

180 Einsatzkräfte

Meterhoch steigt die Rauchsäule auf, wird mal Richtung Seefeldschulhaus geweht, mal Richtung Dorf. Von allen Seiten wird Wasser an die Halle gespritzt. Mittels Motorsäge wird versucht, ins Innere der Halle vorzudringen. Weitere Feuerwehren rücken an: Galgenen, Schübelbach, die Stützpunktfeuerwehr Pfäffikon, Einsiedeln. Vor Ort ist der Seerettungsdienst Pfäffikon, der Kata-Stab Siebnen, das SEE Höfe. Die Ambulanz des Rettungsdienstes Lachen steht bereit. Auch das kantonale Amt für Umweltschutz ist vertreten. Rund 180 Einsatzkräfte zählt die Polizei.

von Stefan Grüter

«Rauch über ganz Lachen», die SMS-Meldung aus Altendorf. «Man riechts in Siebnen», die nächste Nachricht. Nach fast zwei Stunden rauchts immer noch. Da und dort tritt aber offenes Feuer auf. Vereinzelt sind Explosionen zu hören. Höchste Vorsicht ist geboten. Die unmittelbaren Anwohner werden aufgefordert, Fenster und Türen zu schliessen.

Immerhin: Menschen sind keine zu Schaden gekommen

Eines zeichnet sich ab: Menschen kamen nicht zu Schaden. Allerdings vermelden die Retter in den frühen Morgenstunden zwei Fälle von Rauchvergiftungen. Immer wieder wechselt die Rauchsäule ihre Richtung. Zudem musste am Morgen ein Kranführer von einer Baustelle unweit des Brandplatzes wegen Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung hospitalisiert werden. Laut Polizei konnte er das Spital kurze Zeit später wieder verlassen.

Bei Tagesanbruch wird das Ausmass deutlich. Die Halle erleidet Totalschaden. Vollständig zerstört werden die zehn Boote und drei Fahrzeuge, die darin gelagert sind. Eine Schadenssumme wird von der Polizei nicht bekanntgegeben, die Ermittlungen zur Brandursache laufen. Und wegen der starken Rauchentwicklung fällt der Schulbetrieb im Seefeldschulhaus und im Provisorium aus (siehe Artikel unten).

Das Gelände gehört der Genossame Lachen. Zurzeit laufen über die Planungen für die Erneuerung des Hafens Spreitenbach. Für die Jahre 2022/2023 ist die Realisierung geplant. Mit der ILG Services GmbH, der Nachfolgefirma der Boot-Center Zürichsee GmbH, hat die Genossame einen Gebrauchsleihevertrag abgeschlossen. Diese Form von Verträgen eignet sich für die Zwischennutzung von Liegenschaften. «Bis zum Frühling 2020 hätte die ILG Services GmbH das Gebäude noch nutzen können», bestätigt denn auch Genossame-Geschäftsführer Armin Hüppin.

«Wir sind geschockt»

Die ILG Services GmbH ihrerseits schreibt auf ihrer Homepage «Nur noch bis zum 15. Oktober 2019» und verweist auf «unsere Angebote bei ricardo.ch». Auf telefonische Rückfrage hiess es beim Betrieb, der im Leuholz in Wangen ansässig ist: «Wir sind geschockt und müssen das zuerst verarbeiten, deshalb geben wir keine weiteren Auskünfte.»

Bei Tagesanbruch wird das Ausmass klar. Totalschaden bei der Halle. Vollständig zerstört werden zehn Boote und drei Fahrzeuge.

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