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In Innerferrera wird ein Bach vermisst

Plötzlich war er weg: Der Emetbach in der Val Niemet in der Gemeinde Fererra verschwindet im Boden. Erklären kann das bisher niemand.

Südostschweiz
18.07.19 - 09:56 Uhr
Ereignisse

Bisher kann sich das Phänomen niemand erklären. In Innerferrera, das zu der Gemeinde Ferrera gehört, versickert der Emetbach einfach so im Boden. Auch Wildhüter Simon Jäger von der Sektion Hinterrhein-Heinzenberg kann über das Verschwinden nur spekulieren. 

«Wirklich erklären kann das nur ein Geologe», sagt Jäger gegenüber Tanja Egli von Radio Südostschweiz. Tatsache sei, dass der Bach ungefähr 560 Meter vor dem Einfluss in den nächsten See komplett versickert. «In einer kleinen Ebene verschwindet der Bach voll und ganz. Danach findet man keinen Tropfen mehr im Bachbett.» Bemerkt wurde dies vom ehemaligen Gemeindepräsident von Ferrera, Fritz Bräsecke, wie das SRF im Regionaljournal berichtet hatte.

Bei dieser Ebene würde der Bach komplett versickern.
Bei dieser Ebene würde der Bach komplett versickern.

Simon Jäger wurde kurz nach dem Bemerken des versickernden Baches von Bräsecke informiert, erzählt der Wildhüter. «Noch am gleichen Abend des 1. Juli bin ich vor Ort gewesen.»

Rettungsaktion für Fische

Das Tal bei Innerferrera sei sehr schwer zugänglich. «Deshalb werden dort auch nicht viele Fische ausgesetzt.» Zusammen mit anderen freiwilligen Helfern suchte Jäger den Bach nach überlebenden Fischen ab. «Wir konnten 17 Fische im Bach retten. Leider haben wir auch viele tote Tiere aufgefunden.»

Überraschung, aber nichts Neues

Der Wildhüter sei sehr überrascht gewesen. «Ich habe so etwas auch noch nie gesehen.» Nach einigen Gesprächen mit der lokalen Bevölkerung stellte sich jedoch heraus, dass dieses Phänomen nicht zum ersten Mal geschieht. «Uns wurde berichtet, dass der Bach im Dezember 2000 schon einmal versickert sei. Ein Jäger berichtete, dass auch in den Jahren 1964 und 1965 dasselbe geschehen sei.»

Auch damals konnte man sich das Ereignis nicht erklären. Die Natur habe sich laut Jäger aber wieder von alleine erholt und reguliert. Das sei auch jetzt das Ziel. «Wir haben nun beschlossen, dass wir abwarten. Es ist ein Naturereignis, da sollte man nicht zu sehr reinpfuschen.» (nua)

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