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Feuerwehrleute von Notre-Dame im Élyséepalast empfangen

Nach der Brandkatastrophe mit der Zerstörung des Daches von Notre-Dame ist noch unklar, wie lange die Kathedrale geschlossen bleiben muss. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat hunderte Einsatzkräfte am Donnerstag im Elysée-Palast empfangen.

Agentur
sda
18.04.19 - 17:43 Uhr
Ereignisse
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Donnerstag Rettungskräfte nach dem Brand der Kathedrale Notre Dame im Elysée Palast geehrt.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Donnerstag Rettungskräfte nach dem Brand der Kathedrale Notre Dame im Elysée Palast geehrt.
KEYSTONE/AP EPA POOL/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Der Präsident empfing rund 300 Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten im Élyséepalast, um ihnen für den gefährlichen Einsatz am Montagabend zu danken. «Das Land (Frankreich) und ganze Welt haben uns zugeschaut, und Sie waren beispielhaft», sagte Macron laut französischer Nachrichtenagentur AFP.

Spekulationen um Wiedereröffnung

Macron hatte angekündigt, dass die gotische Kirche mit einer über 850-jährigen Geschichte innerhalb von fünf Jahren wiederaufgebaut werden soll.

Es sei möglich, dass die Kathedrale schon bald wieder geöffnet werde, falls es die Sicherheit des Gebäudes erlaube, sagte eine Sprecherin der Pariser Diözese der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings sei es noch zu früh, um darüber eine verlässliche Aussage zu treffen. Sie reagierte damit auf Spekulationen, wonach der Kirche bis zu sechs Jahre lang geschlossen sein könnte.

Der Direktor der weltberühmten Kirche, Patrick Chauvet, brachte am Donnerstag für die Zeit des Wiederaufbaus eine Holzkirche auf dem Vorplatz ins Spiel. Er sagte: «Wir dürfen nicht sagen, die Kathedrale ist für fünf Jahre geschlossen, und das war's.» In einer möglichen Holzkirche könne man die zahlreichen Touristen willkommen heissen, die die weltberühmte Kathedrale besuchen wollten.

Notre-Dame war bisher eine der Pariser Top-Attraktionen mit mehreren Millionen Besuchern im Jahr. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo unterstütze das Projekt, sagte Chauvet.

Hidalgo zeigt sich unterdessen zuversichtlich, dass der Wiederaufbau bis 2024 zu machen sei. «Üblicherweise gibt es bei solchen Vorhaben Schwierigkeiten, die nötigen Mittel zusammenzubekommen», sagte die Sozialistin der römischen Zeitung «La Repubblica».

Hidalgo rief zu einem Schulterschluss der Franzosen aufgerufen. «Die Zeit des Wiederaufbaus muss eine Zeit der Einigkeit werden», sagte sie bei einem Festakt vor dem Pariser Rathaus.

Riesige Spendenwelle

Angesichts der nationalen und internationalen Solidarität existiere dieses Problem bei Notre-Dame allerdings nicht. Notre-Dame in Schutt und Asche - das hatte eine riesige Spendenwelle ausgelöst: Es kamen bisher annähernd eine Milliarde Euro zusammen.

Die Brandursache ist bisher nicht geklärt. Ermittler gehen davon aus, dass die Katastrophe auf einem Unfall beruht. Die Anhörungen von Zeugen wurden fortgesetzt, wie die Staatsanwaltschaft berichtete. Unter den Zeugen sind Arbeiter, die vor dem Feuer an Renovierungsarbeiten beteiligt waren.

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