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Bärenland und Nostalgie-Zug bescherten RhB mehr Gäste

Die Rhätische Bahn (RhB) hat am Donnerstag positive Bilanz zum Geschäftsjahr 2018 gezogen. Sie konnte mehr Güter transportieren und einen neuen Rekord bei den Fahrgästen erzielen. RhB-Direktor Renato Fasciati erklärt im Interview, was zum Erfolg beigetragen hat.

Markus
Seifert
12.04.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Herr Fasciati, welche Strecken haben zum Erfolg der Rhätischen Bahn im Jahr 2018 beigetragen?

Verschiedene Strecken. Erstens ist es die Strecke Landquart–Vereinatunnel–St. Moritz. Diese Strecke ist eine absolute Rennstrecke ins Engadin. Zweites hat die Strecke Chur–Arosa stark zugelegt. Hier zeigt sich die Kooperation mit dem Bärenland Arosa sehr positiv. Drittens konnte die Strecke Davos–Filisur dank des nostalgischen Zugs, der von Mai bis Oktober fährt, die Nachfrage stark steigern.

Sie fragen regelmässig die Zufriedenheit der Kunden ab. Diese ist relativ hoch, obwohl Pünktlichkeit eine grosse Baustelle bei Ihnen ist. Was ist diesbezüglich geplant?

Dort haben wir über 90 Massnahmen, die zurzeit erarbeitet werden oder bereits umgesetzt wurden. So sollen neue Doppelspur-Abschnitte helfen. Wir erhöhen die Geschwindigkeiten – sei es bei den Fahrzeugen oder bei den Strecken. Wir versuchen überall noch einige Sekunden herauszuholen, um die Pünktlichkeit wieder erhöhen zu können.

Die wichtigsten Kennzahlen der RhB auf einen Blick. GRAFIK RICO KEHL/QUELLE RHB
Die wichtigsten Kennzahlen der RhB auf einen Blick. GRAFIK RICO KEHL/QUELLE RHB

Bald können Sie die neuen Züge der Öffentlichkeit präsentieren. Insgesamt hat die RhB bei Stadler Rail 36 neue Triebzüge im Wert von 360 Millionen Franken bestellt. Die ersten «Capricorn» verkehren ab Herbst 2019. Blickt man kurz zur grossen Schwester, der SBB, sieht man: Die fahren gerade ein grosses Debakel mit den Neuanschaffungen. Haben Sie das besser im Griff?

Das werden wir sehen. Ich darf sagen, dass wir mit der «Alvra» auf der Albula-Linie bereits Erfahrungen in der Einführung von neuem Rollmaterial sammeln konnten. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir die grösste Rollmaterial-Beschaffung in der Geschichte der RhB hinbekommen werden. Ich muss aber auch sagen, dass ich keinen Fall kenne, in dem alles beim neuen Rollmaterial von Anfang an funktioniert hat. Es braucht Zeit und Geduld, um diesen Wechsel erfolgreich zu meistern.

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