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«Wir mussten den Laden fluchtartig verlassen»

49 Menschen wurden am Freitag bei Angriffen auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch erschossen und mehrere verletzt. Nach den Anschlägen galt Landesweit die höchste Sicherheitsstufe. Das hat auch ein Bündner miterlebt, der zurzeit in Christchurch weilt.

Südostschweiz
15.03.19 - 15:06 Uhr
Ereignisse
Der Davoser Cyrill Ackermann wurde aus einem Einkaufszentrum in Christchurch evakuiert.
Der Davoser Cyrill Ackermann wurde aus einem Einkaufszentrum in Christchurch evakuiert.
AP MARK BAKER/FACEBOOK

Der Davoser Hotelier Cyrill Ackermann war zum Zeitpunkt der Anschläge in Christchurch gerade in einem Einkaufszentrum, etwa zehn Autominuten von den Tatorten entfernt. Wie alle anderen öffentlichen Gebäude und Plätze der Stadt, wurde das Einkaufszentrum umgehend aus Sicherheitsgründen geräumt und geschlossen. «Wir mussten den Laden fluchtartig verlassen. Man bat uns, sofort zur Kasse zu gehen...ansonsten sollten wir den Einkaufswagen einfach stehen lassen», berichtet Ackermann. An der Kasse seien sie dann direkt über den Vorfall informiert worden. Er und seine Begleitung verlassen den Ort umgehend.

«Sicher war bei der Evakuation ein ungutes Gefühl da», so Ackermann weiter. Ein Gefühl, das Ackermann immer noch hat - auch einige Stunden später, wo er nun auf einem Campingplatz etwas ausserhalb die Nacht verbringt. «Natürlich bleibt nach den Anschlägen ein mulmiges Gefühl, da wir am Vortag noch gemütlich am Ort spazieren waren.»

Laut Ackermann waren die öffentlichen Einrichtungen von Christchurch am Vormittag Schweizerzeit immer noch geschlossen. Die Bevölkerung wird gebeten zuhause zu bleiben.

Zur Sicherheit zuhause bleiben

Wie die Nachrichtenagentur sda berichtet, gibt es bislang keine Hinweise auf Schweizer Opfer der Attacken. Nach Augenzeugenberichten begann der Angriff gegen 13.45 Uhr Ortszeit. Ein bewaffneter Mann drang in eine Moschee in der Innenstadt ein, wo sich zur Mittagsstunde mehr als 300 Menschen zum Freitagsgebet versammelt hatten, und schoss mit einer Schnellfeuerwaffe um sich. Später fielen auch noch in einer anderen Moschee Schüsse.

Vier Menschen sind festgenommen worden, wie es weiter heisst. Wobei einer davon vermutlich nicht mit dem Angriff in Verbindung stehe. Einem anderen Verdächtigen, der Ende 20 sei, werde Mord vorgeworfen.

Er soll bereits an diesem Samstag einem Richter vorgeführt werden. Bei den übrigen zwei Verdächtigen müsse noch genau geklärt werden, was sie mit dem Vorfall zu tun hätten. Sie seien im Besitz von Schusswaffen gewesen.

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