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Brand im Postautodepot führte zu drei Rohrbrüchen

Wenns brennt und die Feuerwehr Löschwasser braucht, wird schon mal Wasser umgeleitet. Das verändert den Druck im Leitungsnetz. In Chur hat das beim Brand des Postautodepots zu mehreren Rohrbrüchen geführt.

Philipp
Wyss
23.02.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
In Chur bersten jährlich bis zu 50 Wasserleitungen.
In Chur bersten jährlich bis zu 50 Wasserleitungen.
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Der Brand im Churer Postautodepot vom 16. Januar hat nicht nur Auswirkungen auf das Transportunternehmen. Auch die Wasserversorgung der Stadt Chur wurde in Mittleidenschaft gezogen. So kam es nach dem Grossbrand in der Stadt zu drei Rohrbrüchen, wie Stefan Illien von der IBC Chur auf Anfrage bestätigte. Dies möglicherweise auch, weil Wasser für die Löscharbeiten zum Brandort umgeleitet werden musste und dadurch die Druckverteilung in den Leitungen sich änderte.

An der Graben-, der Ring- und an der Giacomettistrasse sind in den Stunden und Tagen nach dem Grossbrand Wasserleitungen geborsten, sagt Illien. Der Leiter Technik und Netze relativiert aber: «Der Brand und die dadurch vorgenommenen Wasserumleitungen zum Löschen können Einfluss auf unser Netz haben, beispielsweise zu Rohrbrüchen führen. Aber meist hat ein Rohrbruch mehrere Gründe. Die Brüche an Wasserleitungen an den erwähnten Stellen können demnach auch zufällig so nahe aufeinander erfolgt sein», so Illien weiter.

Unterschiedliche Gründe

Weshalb ein Rohr bricht, sieht man diesem oftmals an. Ein Rohrbruch wegen zu hohem Druck sieht anders aus, als wenn ein Rohr beispielsweise wegen Bewegungen im Boden oder altershalber kaputt geht, sagt Illien. «Das Rohr an der Giacomettistrasse beispielsweise war sauber abgeschärt.» Deshalb glaubt Illien, dass Bewegungen im Boden und nicht der Wasserdruck dort den Rohrbruch ausgelöst haben.

Chur hat ein Wasserleitungsnetz von 220 Kilometern Länge. Darunter sind auch Leitungen aus den 1950er-Jahren. Dennoch spricht der Fachmann nicht von einem alten Netz. Jährlich kommt es in der Stadt zu bis zu 50 Rohrbrüchen. Die Zahl schwankt laut Illien saisonal; Gefrier- und Tauprozesse etwa begünstigen Rohrbrüche. Aber auch Verdichtungen führen oft zu Schäden.

Periodisch Ersetzen

Das periodische Ersetzen von Leitungen gehört zu den Hauptaufgaben der IBC. Sanierungen würden mit andern Anspruchsgruppen koordiniert. So werden Leitungen oft ersetzt, wenn Strassen saniert werden. «So müssen wir nicht bestehende Beläge aufreissen und können Kosten sparen.» Weiter würden immer wieder neue Technologien und Erkenntnisse in Sachen Material und Einbau, Verdichtung oder Vibrationen in Sanierungen einfliessen. Aktuell stehen in Chur die Erschliessungen von Parpan und Vaz/Obervaz vor dem Abschluss.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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