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Gerüchteküche brodelt: Lauern Unbekannte Schülern auf?

Besorgte Eltern und die Schulleitung Maienfeld meldeten der Kantonspolizei Graubünden, dass Unbekannte Schüler ansprechen würden. Die Polizei reagierte umgehend.

Südostschweiz
17.11.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Aufregung rund um die Schule in Maienfeld in der zu Ende gehenden Woche. Von einem Grosseinsatz der Polizei war die Rede und von Entführungen von Schulkindern. Ganz so heiss ging es im Städtchen aber nicht zu und her, wie eine Nachfrage bei der Kantonspolizei Graubünden ergab. Dennoch gab es einen Brief an die Eltern. Und die Polizei verfolgt die Lage weiterhin.

Doch der Reihe nach: Die Schulleitung Maienfeld bekam diese Woche mehrere Hinweise, dass auf und um das Schulareal unbekannte Männer aufgefallen seien. Umgehend gab sie diese Informationen an die Polizei weiter.

«Wir erhielten am Dienstagmorgen zwei Meldungen, eine davon von der Schulbehörde», bestätigte Roman Rüegg, Mediensprecher der Kantonspolizei, am Freitag auf Anfrage. «Auf und um das Schulareal in Maienfeld seien ein bis drei unbekannte Männer aufgefallen. Teilweise seien Schülerinnen und Schüler angesprochen worden», so Rüegg weiter. In der Folge kontrollierte die Polizei gezielt Personen. Zudem hielten sich Polizisten verdeckt im Hintergrund auf.

Es gibt immer viele Gerüchte

Von solchen Fällen hört die Polizei immer wieder. Und nicht selten werden solche Fälle überinterpretiert. Und darum verhält sich die Polizei diesbezüglich in Sachen Kommunikation zurückhaltend. Rüegg: «Jeder Fall ist anders, bedarf jedoch meist ähnlicher Massnahmen.» Eine Gemeinsamkeit vieler solcher Fälle sei, dass Halbwahrheiten oder -wissen oft auch via soziale Medien verbreitet würden. Und genau dies könne Ängste schüren. Und dies wiederum könne die Verifizierung solcher Meldungen erschweren und zu einem falschen Bild führen, so Rüegg weiter.

Ein früherer Fall in einer Bündner Gemeinde verbreitete auf Facebook Angst und Schrecken. Ein unbekannter roter Wagen stünde neben dem Dorfschulhaus, hiess es damals. Besorgte Eltern stilisierten die Sache innert Stunden hoch. Schliesslich stellte sich heraus, dass der Wagen einem Lehrer gehörte. Er fuhr ihn schon mehrere Jahre.

Zurück zum Fall Maienfeld: Schulleitung und Lehrer haben den Elternbrief in Absprache mit der Polizei verfasst, der «suedostschweiz.ch» vorliegt. Darin bittet die Schulleitung die Eltern, mit ihren Kindern Verhaltensregeln zu thematisieren. Diese beinhalten: Nicht mit fremden Leuten mitgehen, nicht in deren Auto einsteigen, etc.

Weiter bittet die Schulleitung, keine ungesicherten Aussagen via soziale Medien zu verbreiten. Sachdienliche Hinweise sind an den Polizeiposten Landquart unter Telefon 081 257 66 60 oder 117 zu melden.

Die Polizei verfolgt die Lage in Maienfeld weiter aufmerksam. Aus taktischen Gründen will sie auf den aktuellen Fall aber nicht weiter eingehen.

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