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Postauto bald mit Kahlschlag in Graubünden

Der Postautoskandal hat Einfluss auf die Angebote des Transportunternehmens im Kanton Graubünden. Aufgrund einer Neuausrichtung werden insgesamt 27 Ein- und Mehrtagesreisen nicht mehr angeboten.

Patrick
Kuoni
02.11.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Postauto will sich künftig mehr auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren.
Postauto will sich künftig mehr auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren.
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Kürzlich haben viele Haushalte im Kanton Graubünden einen Brief erhalten. Der Absender: Postauto. Der Grund dafür, dass viele Bündnerinnen und Bündner Post vom Transportunternehmen erhalten haben, liegt beim Postautoskandal. So heisst es in den ersten Zeilen: «Das Jahr 2018 war für Postauto ein turbulentes Jahr. Die Vorfälle im Zusammenhang mit den unrechtmässigen Subventionsbezügen führten dazu, dass Postauto sich strategisch neu ausrichtet.» Man wolle sich künftig wieder stärker auf das Kerngeschäft – den öffentlichen Verkehr – konzentrieren.

Diese Neuausrichtung hat auch Auswirkungen auf Angebote in Graubünden: Bereits per Ende Jahr wird das Pauschalreisegeschäft «Traumreisen in Gelb» in der Region Graubünden eingestellt. Damit ist Graubünden gar früher vom Ausstieg betroffen als die Restschweiz: Denn gemäss Postauto erfolgt der komplette Ausstieg aus dem Geschäft erst bis spätestens Ende 2019. Der Grund dafür ist gemäss der Postauto-Mediensprecherin Katharina Merkle, dass für die Reisen aus der Region Graubünden zum Zeitpunkt des Ausstiegsentscheids noch keinerlei Angebote fürs Jahr 2019 publiziert waren und auch noch keine Abmachungen mit Tour-Operatoren getroffen wurden. Anders in den Regionen Tessin und Wallis, wo die Planung für die Reisen im nächsten Jahr bereits weiter fortgeschritten war.

Keine Fahrten mehr an Weihnachtsmärkte

Tages- und Mehrtagesreisen zu verschiedenen Orten in der Schweiz und im Ausland werden in Graubünden also bereits in zwei Monaten nicht mehr angeboten. Besuche an den Weihnachtsmärkten in München, Stuttgart und Colmar werden bald der Vergangenheit angehören. Kulinarische Fahrten nach Luxemburg und Istrien oder ein Besuch des berüchtigten Hahnenkamm-Skirennens in Kitzbühel werden künftig mit Postauto nicht mehr möglich sein. Gemäss Merkle werden aber die sieben in diesem Jahr ausstehenden Fahrten noch wie geplant durchgeführt.

Zu Entlassungen wird es laut Merkle bei den Festangestellten nicht kommen, da diese auch jetzt nicht ausschliesslich für das Pauschalreisegeschäft «Traumreisen in Gelb» eingesetzt wurden. Fraglich sei einzig die Zukunft der Reisebegleitungen, welche bisher im Stundenlohn angestellt waren. Dort würden aber laut Merkle die Gespräche noch laufen.

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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Nun präsentiert uns die PostAuto wie es weitergeht, jezt sind es die spez. Reisen und vermutlich wird der Tag kommen, wo uns dieser Bundesbetrieb alles vor die Füsse wirft, dann haben wir den Salat mit unsere Warterei und zuschauen, auch die Bündner Regierung ist noch am studieren. Es wäre an der Zeit eine Bündner Verkehrs AG zu gründen oder Bus und Service AG Chur beauftragen. Für die Bezirke ist das Problem es kommt aus Chur.

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