×

Konzert für Maturaarbeit gefilmt, dann wurden die Tapes geklaut

Die Maturaarbeit ist ein wichtiger Meilenstein in der schulischen Laufbahn eines Gymnasialschülers. Da möchte man, dass alles glatt läuft. Dass das in der Realität aber nicht immer so reibungslos funktioniert, das musste Nadine Lampert, Gymnasialschülerin aus Fläsch auf unangenehme Weise erfahren.

24.10.18 - 05:45 Uhr
Ereignisse
Kulturhaus
Im Kulturhaus in Chur fand das Konzert der Schülerin statt.
ARCHIVBILD

Nadine Lampert hat für ihre Maturaarbeit drei Lieder, einen Rock-, einen Punk- und einen Countrysong in ein Jazz-Stück umgeschrieben. Der Höhepunkt: das abschliessende Konzert im Kulturhaus in Chur. Um die Emotionen und die Stimmung ihres Auftritts einzufangen, hat die junge Schülerin diesen mit zwei Kameras aufgezeichnet. Den Film habe sie dann ihrer Arbeit als DVD beilegen wollen.

Doch aus diesem Vorhaben wurde nichts. «Nachdem wir nach dem Auftritt aufgeräumt hatten, haben wir das Material ins Auto getan. Als wir zurückkehrten haben wir festgestellt, dass das Auto aufgebrochen und der Rucksack mit zwei Videokameras, einer Fotokamera und einem Saxophon gestohlen wurde», erklärt Lampert.

Skurril – das Teuerste zurückgelassen

Die Videokameras seien bereits sehr alt gewesen, sagt die Schülerin: «Ich glaube sogar, dass man die Tapes heutzutage gar nicht mehr kaufen kann.» Zwar sei die Fotokamera ein wenig moderner, aber was komisch sei, dass die Diebe das teuerste – das Saxophon – zurückgelassen gelassen haben. Lamperts Eltern hätten dieses einige Meter weiter in einem Gebüsch wieder gefunden. «Ich weiss nicht, was sich die Täter dabei gedacht haben», erklärt sie.

Viel Arbeit für nichts

Die Schülerin sagt: «Wir haben sehr viel Zeit investiert. Mindestens zwei Stunden gingen drauf, die Kameras überhaupt aufzurüsten.» Alle Leute, die am Konzert dabei waren, wurden im Nachhinein gefragt, ob sie den Auftritt mit dem Handy gefilmt haben. So konnte Lampert doch noch einen Film zusammenschneiden, der insgesamt rund 15 Minuten lang ist. «Wir haben also doch Filmmaterial, das aber leider keine allzu gute Qualität hat», sagt die Schülerin.

«Die Kameras sind mir nicht wichtig»

Wenn sie den Tätern etwas sagen könnte, wäre es, dass sie wenigstens die Tapes zurückgeben, nicht mal die Kameras seien ihr wichtig. Sie wolle einfach nur die Tapes zurück. Denn dann könne sie den Film doch noch richtig schneiden. Lampert sagt: «Von mir aus können sie es auch anonym schicken, das ist mir eigentlich egal. Hauptsache ich habe diesen Film wieder».

Seraina Zinsli ist Redaktorin bei Radio Südostschweiz und ist für TV Südostschweiz als Videojournalistin und Moderatorin im Einsatz. Sie studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Zürich und ist seit 2018 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR