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«Rüfen sind eigentlich normal»

In den letzten Tagen ist es aufgrund von Gewittern zu mehreren Rüfenniedergängen gekommen. Dies sei aber gar nicht so ungewöhnlich, wie Christian Wilhem vom Bündner Amt für Wald und Naturgefahren gegenüber «Radio Südostschweiz» sagt.

03.08.18 - 08:17 Uhr
Ereignisse
Schlamm, Schlamm und nochmals Schlamm. Die Gewitter sorgten für Rüfen.
Schlamm, Schlamm und nochmals Schlamm. Die Gewitter sorgten für Rüfen.

Das Wetter zeigt sich seit mehreren Tagen gleich: Es ist trocken und heiss, ab und zu gibt es Gewitter. Diese Gewitter sind für viele eine Abkühlung. Der Trockenheit vermag der Regen allerdings nichts anzuhaben. Ganz im Gegenteil - es kommt zu Rüfenniedergängen. Im Kanton Graubünden wurden am 1. August dabei mehrere Strassen und Brücken überschwemmt.

Im Frühling verschont

Christian Wilhelm vom Amt für Wald und Naturgefahren sagt gegenüber «Radio Südostschweiz», dass die Rüfen grundsätzlich normal für diese Jahreszeit sind. Man müsse bedenken, dass der Kanton im Frühjahr verschont wurde, weil der viele Schnee sehr schnell geschmolzen ist und vom Föhn verweht wurde. «Im Frühling hatten wir viel Glück. Deshalb haben wir nun mehr Ereignisse wegen Gewittern».

Durch das schwüle und heisse Wetter, welches jeweils zu Gewittern führe, sei es deshalb absehbar gewesen, dass es zu Rüfenniedergängen komme würde. Besondere Gefahrengebiete könnten hingegen nur bedingt genannt werden. Unter anderem seien Seitentäler, exponierte Bergwanderwege und ausgestellte Berghütten sowie Alpgebäude gefährdet.

Verschiedene Massnahmen 

Aufgrund der Gewitter müssten vor allem Wanderer und Berggänger aufmerksam sein: «Jeder einzelne muss sich über den Wetterbericht informieren und frühzeitig zurück sein», erklärt Wilhelm. Bei den Gemeinden und den entsprechenden Wegen müsse man sich überlegen, ob bei starken Gewitterwarnungen eine Schliessung des Tals vollzogen werde oder nicht. «Das ist kein grosses Problem, wenn man es frühzeitig bei der Bevölkerung ankündigt.»

Für eine Erholung der Situation bräuchte es langanhaltende und anfangs vor allem feine Regenfälle. Mit der Zeit würde sich der Boden ähnlich wie ein Schwamm aufweichen und wäre dadurch weniger anfällig für heftige Gewitter, so Wilhelm abschliessend. Die Wetterprognosen sehen für die kommenden Tage allerdings noch nicht danach aus. 

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