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Amden und Weesen erlassen absolutes Feuerverbot

An der Walensee-Riviera herrscht wegen der extremen Trockenheit grosse Waldbrandgefahr. Nach einem Mottbrand verbieten Amden und Weesen Feuer im Freien. Auch im übrigen Linthgebiet ist Vorsicht geboten.

Südostschweiz
20.07.18 - 09:41 Uhr
Ereignisse
Misox Waldbrand
Um Waldbrände zu verhindern, haben Amden und Weesen Feuerverbote ausgesprochen.
Marco Hartmann / SYMBOLBILD ARCHIV

von Christoph Leiber

Familien, die in Amden wandern gehen, müssen ihre Cervelats ab sofort kalt essen. Wegen der anhaltenden Trockenheit haben die Gemeinden Amden und Weesen gestern ein absolutes Feuerverbot im Freien verhängt. Dieses gilt auch für betonierte Feuerstellen und schliesst das Abbrennen von Feuerwerk mit ein. Wie die Gemeinde Amden in einer Mitteilung schreibt, werden Verstösse strafrechtlich geahndet.

Grund für den Beschluss ist die grosse bis sehr grosse Waldbrandgefahr. Für Amden und Weesen stuft das Kantonsforstamt diese grundsätzlich als gross ein, was der zweithöchsten Gefahrenstufe entspricht. An trockenen, sonnenexponierten Stellen könne die Gefahr sogar sehr gross sein. «Die obersten Bodenschichten und auch das Laub aus dem letzten Jahr sind dort total ausgedörrt», erklärt Pascal Gmür, Kommunikationsbeauftragter des Kantonsforstamts.

Brätli-Feuer ging fast ins Auge

Wie gross die Gefahr ist, wurde den Behörden am Mittwoch klar, als es oberhalb von Amden unweit der Hinter Höhi zu einem Mottbrand kam. Ein Brätli-Feuer in einer Feuerstelle genügte, um den darunterliegenden Waldboden in Brand zu setzen. Die Feuerwehr musste laut dem Ammler Gemeindepräsidenten Markus Vogt den Waldboden bis in eine Tiefe von einem halben Meter ausgraben, um alle Glutnester zu löschen. 16 Mann standen im Einsatz. «Wir hatten riesiges Glück, dass ein Wanderer den Brand entdeckte, bevor Bäume Feuer fingen», sagt Vogt. Denn der unbekannte Verursacher habe sein Feuer gelöscht und sei weitergezogen, ohne den Mottbrand zu bemerken.

«Wir hatten Glück, dass ein Wanderer den Brand entdeckte, bevor Bäume Feuer fingen.»

Markus Vogt, Gemeindepräsident Amden

Im übrigen Linthgebiet herrscht derzeit eine erhebliche Waldbrandgefahr. Dies bedeutet, dass Feuer nur in Feuerstellen mit einem festen Untergrund entfacht werden dürfen – und nur dann, wenn kein starker Wind weht. Zudem ist es verboten, brennende Zigarettenstummel wegzuwerfen und in Waldesnähe Feuerwerk abzufackeln.

Bäche trocknen aus

Massive Auswirkungen hat die monatelange Trockenheit auch auf die Quellen und Bäche in der Region. So ist der Steinenbach unterhalb von Kaltbrunn inzwischen auf Hunderten von Metern versiegt. Weil auch der Grundwasserspiegel teilweise auf historische Tiefststände gesunken ist, prüft der Kanton Massnahmen.

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