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Die Siegerprojekte auf dem Prüfstand

Theater, Chorgesang oder Architektur? Die drei Siegerprojekte im Wettbewerb «Haus zum Arcas» werden ausgefeilt und derzeit unter die Lupe genommen.

Südostschweiz
20.06.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Haus Arcas Arcasplatz Chur
Das Haus Arcas auf dem Arcasplatz in Chur fotografiert am 20.2.18.
OLIVIA ITEM

Eines stellte Stadtpräsident Urs Marti gestern gleich von Anfang an klar: «Der Entscheid ist noch nicht gefällt.» Was im historischen Gebäude am Churer Arcas entsteht, soll aber bald feststehen. Im August zieht die Stadtbibliothek an ihren neuen Standort im Postgebäude um, weshalb die Stadt in einem Ideenwettbewerb nach Ideen und Konzepten für eine Nutzung gesucht hatte.

«Wir haben drei hervorragende Siegerprojekte.»

Aus rund 50 eingereichten Ideen wurden im Mai drei Siegerprojekte gekürt. In einem Workshop in der HTW in Chur wurden diese gestern vertieft und die Ergebnisse im Anschluss dem Stadtrat, den Mitstreitern und den Gästen präsentiert. Und dabei zeigten die Verantwortlichen: Ein Leerstand im «Haus zum Arcas» ist vermeidbar, denn alle drei sind für einen sofortigen Einzug bereit.

Die Projekte im Detail

«Wir können sofort anfangen», sagte etwa Judith Kunfermann vom Projekt «Zapperlot». Dieses will dem gleichnamigen Kinder- und Jugendtheater im «Haus zum Arcas» ein neues Zuhause geben. Nebst generationenübergreifenden Theaterkursen und Projekten sollen auch Kooperationen mit anderen Theaterschaffenden möglich sein. Das Projekt «Zapperlot» sei auch in Kombination mit anderen Projekten umsetzbar, meinte Kunfermann.

Mit «ein Paar Stühlen und einem Elektropiano» könnte auch das «Haus der Chöre» bereits am 1. September seinen Testbetrieb aufnehmen, sagte Chorleiter Christian Klucker. Er stellt sich in dem Haus eine Zusammenarbeit verschiedenster Chöre vor. «Die Idee ist, Chur mit dem ‘Haus der Chöre’ als Chorstadt zu etablieren.» Welches touristische Potenzial dahinter- steckt, rechnete er ebenfalls gleich vor. Die Schweiz zähle 1480 Chöre und 44 000 Sänger. In Europa seien es 37 Millionen Sänger.

«Diese Zahl zeigt schon, dass die Idee touristisch ein riesiges Potenzial hat.» Am Arcas sollen zudem offene Singstunden für jedermann stattfinden. Und schliesslich sei bereits geplant, am 25. Juni 2019 in Anlehnung an die Churer Schlagerparade eine Chor-Parade durchzuführen, an der einheimische und auswärtige Chöre gemeinsam Chur bespielen würden.

Auf die Kultur setzt auch das dritte Projekt: das «Forum Arcas». Die Innenarchitekten Remo Derungs, Carmen Gasser Derungs und Bruno Bundi wollen damit ein offenes, aber kuratiertes Zentrum schaffen, das Kultur, Architektur, Tourismus und Genuss kombiniert. Es soll Churer Architekturgeschichte vermitteln, aber auch Platz für Anlässe und einen Laden bieten. Beim Verkauf der Lebensmittel wollen die Verantwortlichen mit den Geschäften in der Altstadt zusammenarbeiten.

Weitere Gespräche vorgesehen

Im Ideen-Wettbewerb suchte die Stadt Chur Konzepte für eine Teilnutzung oder eine solche über das gesamte Gebäude. Eine Zusammenführung der drei Siegerprojekte bezeichnete Stadtpräsident Marti gestern als «nicht einfach» , da mit Ausnahme des Projekts «Zapperlot» alle drei das gesamte Gebäude beanspruchen würden. Und auch eine Kombination des «Hauses der Chöre» und des «Forums Arcas» schätze er als schwierig ein.

«Wir haben drei hervorragende Siegerprojekte», betonte Marti aber. Der Stadtrat wolle die Präsentationen nun auf sich wirken lassen und nochmals mit allen drei Projektgruppen das Gespräch suchen. Zudem werde die Frage nach der Finanzierbarkeit geklärt. Wie viel für den Umbau des Hauses eingerechnet werde, könne noch nicht gesagt werden. «Es wird aber unser Budget beanspruchen», so der Stadtpräsident.

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