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Cavigelli muss nach Rundschau-Interview einstecken

Regierungspräsident Mario Cavigelli wird nach seinem Auftritt in der Sendung «Rundschau» in den sozialen Medien kritisiert. Vor allem seine fehlende Entschuldigung an die Adresse von Whistleblower Adam Quadroni kommt nicht gut an.

Patrick
Kuoni
10.05.18 - 11:49 Uhr
Ereignisse
Regierungspräsident Mario Cavigelli muss nach seinem Auftritt in der SRF-Sendung «Rundschau» Kritik einstecken.
Regierungspräsident Mario Cavigelli muss nach seinem Auftritt in der SRF-Sendung «Rundschau» Kritik einstecken.
KEYSTONE

Am Mittwochabend war der Bündner Baukartellskandal ein Schwerpunktthema in der SRF-Sendung «Rundschau». Was dabei alles angesprochen wurde, findet Ihr hier noch einmal zusammengefasst.

Die Sendung war aber auch in den sozialen Medien ein grosses Thema. Vor allem das anschliessende Studio-Interview mit dem Bündner Regierungspräsidenten Mario Cavigelli liess die Wogen in den sozialen Netzwerken hochgehen. Viele störten sich vor allem daran, dass Cavigelli sich nicht für die bereits häufig diskutierte Verhaftung vom letzten Sommer von Adam Quadroni entschuldigte.  

Und auch der Mitbegründer des Onlinemagazins «Republik» Constantin Seibt meldete sich auf Twitter zu Wort:

Ein Interview nach dem offiziellen Interview, welches Moderator Brotz in den sozialen Netzwerken teilte, gab dann Aufschluss darüber, wieso sich der Bündner Regierungspräsident zum aktuellen Zeitpunkt nicht bei Quadroni entschuldigt. 

‪Behind the scenes: Wie fühlt sich eigentlich ein Gast nach der #srfrundschau-Theke? Et voilà - ich habe den Bündner Regierungspräsidenten Mario Cavigelli gefragt. Auch danach, warum er sich am Fernsehen nicht bei Whistleblower Adam Quadroni entschuldigen wollte.

Gepostet von Sandro Brotz am Mittwoch, 9. Mai 2018

Dazu meinte ein Facebook-User: 

Wie hat sich Regierungsrat Mario Cavigelli Eurer Meinung nach geschlagen?

Hut ab! Cavigelli hat sich super geschlagen.
23%
Unter diesen Umständen nicht schlecht.
15%
Naja, die Antworten wirkten teils etwas steif.
11%
Oje, er hat das Image unseres Kantons nicht gerade gerettet.
51%
1853 Stimmen

Der Bündner Bauskandal
Die Wettbewerbskommission untersucht illegale Preisabsprachen im Münstertal und im Engadin in den Jahren 2004 bis 2012. Mehrere hundert solcher Absprachen konnten bereits aufgedeckt werden. Die entscheidenden Informationen lieferte 2012 der Bündner Whistleblower Adam Quadroni. Der Ramoscher steht mittlerweile vor dem Nichts. Seine eigene Baufirma ging Konkurs und seine Frau hat ihm seine Töchter «weggenommen». Quadroni wurde vergangenen Sommer von der Polizei verhaftet. Es lag offenbar eine Meldung wegen Selbst- und Fremdgefährdung vor. Nun wirft er den Behörden unverhältnismässige Gewalt vor und hat gar Anzeige eingereicht.

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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Herr Cavigelli Verhalten erweckte den Anschein als ob er Teil des Systems wäre. Da bedarf es eines grundlegenden Untersuchs durch eine ausserkantonale unabhängige Instanz.

RP Cavigelli war bei dem Rundschau Interview recht gut herübergekommen, Schade das RP Cavigelli nicht über seinen Schatten gesprungen ist, und sich im Namen der Regierung bei Herrn Quadroni entschuldigte, dann hätte er Grösse bewiesen.

Nach Cavicelli aussagen, ist er nicht glaub würdig. Eine Entschuldigung an Adam Quadroni wäre angebracht gewesen. Schade, dass die anderen Regierungsräte den Mut nicht gehabt haben für das Interview mit der Rundschau.

Wenn etwas politisches, wirtschaftliches oder gesellschaftliches sich in Graubünden ereignet haben viele Leute keine gemässigte Meinung oder Urteil über ein Ereignis. Besser wäre es wenn sie sich vom hören sagen distanzieren oder schweigen, wenn sie keine klaren Sachkenntnisse über eine Person oder Sache haben.
Adam Quadroni ist kein Verbrecher Von der Polizei und der Regierung des Kantons Graubünden kann das Bündner Volk verlangen das sie Verhältnismässig handeln. In dieser Angelegenheit haben alle Beteiligten versagt.
Am besten wäre es wenn die Verantwortlichen von sich aus ihr Amt zur Verfügung stellen.
Autor Peter Gambon, Davos Dorf.

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