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Den Igeln auf der Spur

Ein nationales Forschungsprojekt widmet sich in den nächsten Monaten dem Igel. Auch die Churerinnen und Churer sind gebeten, ihre Igelbeobachtungen zu melden. Zudem werden freiwillige Helfer gesucht.

Südostschweiz
18.04.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Beobachtungen melden: Igel sind nachtaktive Tiere. Ihr Vorkommen kann deshalb oft nur mittels Spurentunnel nachgewiesen werden.
Beobachtungen melden: Igel sind nachtaktive Tiere. Ihr Vorkommen kann deshalb oft nur mittels Spurentunnel nachgewiesen werden.
FABIO BONTADINA/SWILD.CH

Igel sind typische Kulturfolger und von Gartenbesitzern gern gesehen. Mit dem aktuellen Forschungsprojekt «Igel gesucht» will die Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW) den Lebensraum und die Entwicklung dieser kleinen Säugetiere untersuchen. Wie die Gesellschaft mitteilt, haben Studien in Grossbritannien gezeigt, dass die Anzahl der in Siedlungsgebieten lebenden Igel in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. Um herauszufinden, ob dies auch für die Schweiz zutrifft, ist die SGW laut Mitteilung auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.

Sichtbar dank Fussabdruck

Im Projekt «Igel gesucht» wird das Vorkommen von Igeln in der Schweiz mit der wildtierbiologischen Methode der Spurentunnel untersucht. Die Tunnel werden laut Mitteilung mit Farb- und Papierstreifen ausgerüstet und in Privatgärten und Grünflächen auch in ländlichen Gebieten platziert. Geht ein Igel durch einen solchen Spurentunnel, hinterlässt er seine Fussabdrücke und wird damit sichtbar. Betreut werden die Tunnel von Freiwilligen. Ergänzend wird die Bevölkerung aufgerufen, Igelbeobachtungen zu melden. Für ein repräsentatives Bild zählt laut Mitteilung jede Beobachtung. Die Meldungen fliessen in den neuen Säugetieratlas ein, welcher zurzeit von der SGW erarbeitet wird.

In Chur werden die Igelbeobachtungen vom kürzlich lancierten Projekt «Stadt Wild Tiere Chur» gesammelt. Getragen wird das Projekt von Pro Natura Graubünden, Stadt Chur, Tierheim und Tierhotel «Arche», Bündner Amt für Natur und Umwelt, WWF Graubünden und dem Graubündner Tierschutzverein. Igelbeobachtungen in Chur können auf der Plattform www.chur.stadtwildtiere.ch eingetragen werden. Auch Beobachtungen anderer Wildtiere sind dort willkommen. Wird ausserhalb der Bündner Hauptstadt ein Igel gesichtet, kann die Beobachtung direkt bei der SGW unter www.säugetieratlas.wilde-nachbarn.ch eingetragen werden.

Freiwillige gesucht

Auf der SGW-Plattform finden Interessierte auch weitere Informationen zum Projekt «Igel gesucht». Zudem können sich dort auch Freiwillige melden, die zwischen Mai und August während einer Woche zehn Igelspurentunnel betreuen möchten.

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