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Starker Wind kann die Steine lösen

Eine aktuelle Studie soll aufzeigen, wie es um die Burgruinen Haldenstein und Lichtenstein steht. Damit sie endlich saniert werden können.

Ursina
Straub
26.02.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Haldensteins Burgen bröckeln. Die weitherum sichtbaren Wahrzeichen müssen saniert werden. Da ist zum einen die Burgruine Haldenstein oberhalb des Dorfes. Die hoch aufragenden Ruinenmauern sind Wind und Wetter aus- gesetzt. Der Mörtel ist verwittert, die ungeschützten Mauerkronen lösen sich allmählich auf. Und auf der Ostseite hat das Mauerwerk Risse und einen Überhang.

Und da ist die Ruine Lichtenstein, landläufig bekannt als «Katzenburg», weil sie aussieht wie eine liegende Katze mit aufgestellten Ohren. Sie droht bei einem Sturm ein «Ohr» zu verlieren.

«Bei starkem Wind könnten sich Steine lösen»

«Durch den Verwitterungsprozess liegen die einst vermörtelten Steine der Burgruine Haldenstein zum Teil frei», bestätigt der kantonale Denkmalpfleger Simon Berger. Das habe ein Gutachten ergeben, das vor zwei Jahren in Auftrag gegeben wurde. «Bei starkem Wind könnten sich Steine lösen.»

Deshalb wurden Sicherheitsmassnahmen getroffen, der Zugang zur Burg ist gesperrt. «Die Burgruine ist zwar nicht latent einsturzgefährdet», sagt Berger. «Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich bei Föhn oder durch Frostsprengungen einzelne Steine lösen.»

Eine Sanierung ist allerdings nicht ganz einfach. Zum einen steht die Burgruine Haldenstein auf einem abschüssigen Felsblock. «Das stellt hohe Anforderungen an die Eingerüstung», so Berger. Zum anderen müssten während den Sanierungsarbeiten stets Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. «Die Abklärungen sind also recht aufwendig.»

Linkes «Ohr» zerbröselt

Auch bei der «Katzenburg» ist der Mörtel fast gänzlich verwittert. Der Zustand des von unten betrachtet linken «Ohres» ist prekär. Wann und ob die Steine des Katzenohrs zu Tale donnern, sei schwer einschätzbar, sagt Denkmalpfleger Berger. «Das ist ein Jahrhundertereignis. Vielleicht trifft es morgen ein, vielleicht in 300 Jahren.»

Deshalb werde auch der Zustand der «Katzenburg» eingehend untersucht. «Der Fokus liegt aber auf der Hauptburg Haldenstein», erklärt Berger.

Sanierung dauert drei Jahre

Aktuell wird untersucht, wie schlecht es um die Burgruinen wirklich steht. Die Studie soll gemäss Berger diesen Frühling abgeschlossen sein. Dann könne man eine Kostenaufstellung für die Sanierungsarbeiten präsentieren und mit Gemeinde- und Kantons- vertretern das Vorgehen besprechen.

Bei aufwendigen Sanierungsarbeiten von Kulturgütern – und dazu gehört die Burgruine Haldenstein – kann sich der Bund nämlich mit bis zu 35 Prozent an den Kosten beteiligen. Wenn der Bund Geld einschiesst, beteiligt sich auch der Kanton im selben Masse.

Wenn die Finanzierung gesichert ist und das Projekt den politischen Prozess durchlaufen habe, könne mit der Sanierung begonnen werden, erläutert Berger. Er hofft, dass dies Anfang nächsten Jahres der Fall sein wird. Die etappenweise Sanierung, schätzt er, werde rund drei Jahre dauern.

Ursina Straub schreibt als Redaktorin der «Südostschweiz» für den Regionalteil der Zeitung und für Online. Ihre Themenschwerpunkte sind Landwirtschaft, Alp, Jagd, Grossraubtiere, Natur; zudem berichtet sie regelmässig aus dem Grossen Rat. Die gelernte Journalistin, diplomierte Landwirtin und Korrektorin EFA ist auch Leiterin Qualität. Mehr Infos

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