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CEO Andreas Löwenstein verlässt Helibauer Kopter

Wie die Firma Kopter mitgeteilt hat, verlässt ihr CEO Andreas Löwenstein das Unternehmen auf eigenen Wunsch und per sofort. Auf den Standort Mollis habe der Abgang keinen Einfluss.

Daniel
Fischli
29.09.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
CEO Andreas  Löwenstein verlässt Kopter.
CEO Andreas Löwenstein verlässt Kopter.
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Kopter hat einen «Wechsel im Management» bekannt gegeben. Andreas Löwenstein tritt vom Posten des CEO zurück und wird durch Marco Viola ersetzt. Der italienische Ingenieur ist seit April 2020 beim Leonardo-Konzern für die Integration des Molliser Helibauers Kopter zuständig. Viola übernehme die Leitung von Kopter vorübergehend, bis eine definitive Lösung gefunden sei. So könne ein zügiger und nahtloser Übergang gewährleistet werden.

Andreas Löwenstein trete auf eigenen Wunsch von seinem Posten zurück, sagt Kopter Mediensprecherin Cécile Vion-Lanctuit. Dass der Abgang per sofort erfolge, sei in einem solchen Fall normal.

Vier Jahre bei Kopter

Andreas Löwenstein ist vor knapp vier Jahren bei der damaligen Marenco eingestiegen und löste den Gründer Martin Stucki als CEO ab. Stucki hatte sich mit dem russischen Investor des Helikopter-Projekts überworfen. Der heute 57-jährige Löwenstein war vom französischen Industrie- und Rüstungskonzern DCNS zu Marenco gekommen und sollte das Helikopterprojekt zur Serienreife führen.

Im Jahr 2017 stellte Löwenstein mehrere Hundert Arbeitsplätze für Mollis in Aussicht, wenn die Serienproduktion aufgenommen würde. 2018 wurde die Firma in Kopter umbenannt und in Mollis die Endfertigungshalle eingeweiht.

Im Januar dieses Jahres wurde dann bekannt gegeben, dass der italienische Maschinenbaukonzern Leonardo die Firma Kopter gekauft hat. Löwenstein wollte sich bei Leonardo für den Fertigungsstandort Mollis einsetzen, wie er gegenüber den «Glarner Nachrichten» sagte. Im Mai gab dann aber Leonardo bekannt, dass die Helikopter in den eigenen Werken in Italien gebaut werden sollen. Die am Flugplatz in Mollis geplante grosse Vorfertigungshalle werde nicht gebaut. Mollis bleibe aber Entwicklungsstandort, so Leonardo damals.

Wie Kopter-Mediensprecherin Cécile Vion-Lanctuit erklärt, hat der Wechsel an der Spitze keinen Einfluss auf die Schweizer Standorte von Kopter in Wetzikon und Mollis. «Die Absicht von Leonardo ist es, dass Kopter in der Schweiz bleibt. Die Schweizer Identität soll erhalten bleiben», so Vion-Lanctuit. Leonardo baut zwar bereits Helikopter unter der Marke Agusta-Westland, Kopter solle aber ein Kompetenzzentrum für neue Leichthubschrauber werden, welches unter anderem an Hybrid- und Elektroantriebslösungen arbeiten werde.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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Ich hoffe nicht:Das derSpruch :Die Ratten verlassen das sinkende Schiff wahr wird.Und es dieser Firma weiterhin gut geht ?Es hat auch mal geheissen ,das diese Arbeitsplätze hier bleiben werden und jetzt wird doch in Italien produziert.

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