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Vorgezogene Polizeistunde ist längst nicht allen bekannt

Grundsätzlich gelten für Gastronomen Öffnungszeiten von 6 bis 24 Uhr. In der Churer Altstadt gibt es für Aussenwirtschaften aber eine spezielle Regelung. Dies zum Schutz der Anwohner. Nur: Oft hält sich das Verständnis in Grenzen.

10.07.19 - 04:30 Uhr
Blaulicht
In den Aussenwirtschaften der Churer Altstadt ist um 23 Uhr schon Schluss.
In den Aussenwirtschaften der Churer Altstadt ist um 23 Uhr schon Schluss.
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Das Gastwirtschaftsgesetz der Stadt Chur besagt, dass Gastronomen ihre Betriebe von 6 bis 24 Uhr geöffnet haben dürfen. Dabei regelt der Stadtrat die Ausnahmen für längere oder eben auch für kürzere Öffnungszeiten. Letztere kommt bei den Aussenwirtschaften in der Churer Altstadt zum Tragen, erklärt Roland Hemmi von der Stadtpolizei Chur. In der Altstadt müssen nämlich die Gastronomen mit Aussenwirtschaft ihre Gäste bereits um 23 Uhr nach drinnen bitten. Mit dieser Regelung möchte man den Bedürfnissen der Gastronomen entgegenkommen und gleichzeitig den Anwohnern die Nachtruhe gewährleisten.

Es scheint, als habe der neu zugezogene Churer Jerry Riesch diese Regelung nicht gekannt. Denn er beschwerte sich auf Facebook darüber, dass er und seine Freunde in der Churer Altstadt von der Polizei noch vor 24 Uhr weggeschickt wurden.

Hemmi bestätigt, dass bei der Stadtpolizei an diesem Abend mehrere Lärmbeschwerden eingegangen waren. Aus diesem Grund patrouillierten Polizisten in der Churer Altstadt. Diese hätten die Gäste jeweils korrekt, aber bestimmt aufgefordert, in das Lokal reinzugehen.

Klassisches Spannungsfeld

Solche Vorfälle gibt es gemäss Stadtpolizei mehrmals in der Woche. Das sei auch auf die lauen Sommerabende zurückzuführen. Seitens Stadt verstehe man, dass die Gäste draussen sein möchten, jedoch müsse man auch die Bedürfnisse der Anwohner sehen, die gerade bei warmen Temperaturen mit offenem Fenster schlafen möchten.

Die Polizei versuche stets zu sensibilisieren und den Gästen zu erklären, dass Anwohner ihre Nachtruhe wünschen. Den einen Gästen sei zum Teil gar nicht bewusst, dass sie jemanden stören könnten, so Hemmi. Trotzdem seien die Restaurantbesucher oft nicht besonders erfreut über den Besuch der Ordnungshüter. Vor allem, wenn Alkohol im Spiel sei, würden die Leute weniger Verständnis zeigen. 

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Wo waren die Wirtsleute? Einmal mehr haben diese ihre Pflicht nicht wahrgenommenen. Ansonsten hätten diese die Gäste freundlich diesbezüglich informiert, dass sie gerne im Lokal weiter bedient werden. Herr Riesch; Chur ist eine schöne Stadt, herzlich willkommen bei uns. Bitten Sie die Kollegen aus dem Thurgau um Verständnis. Sie müssen sich dafür nicht schämen. Bei uns kann ja jede / jeder Wirtin / Wirt werden. Dazu braucht es praktisch keine Vorkenntnisse. Die Folgen davon sind eben auch solche Vorkommnisse. Schade, dass schlussendlich die Polizei einschreiten musste und die Bösen sind, weil die Wirtsleute den Pflichten nicht nachgekommen sind. Beispiele dafür gibt es ja genug.
Die Nachtruhe ist für die Gesundheit der Menschheit enorm wichtig, darum auch diese Regelung.

Wendelin Flury, Chur

Hallo Leute
Ich wohne über dem Rest. Helvetia in der Unteren Gasse. Wir akzeptieren uns gegenseitig auch deren Gäste selbst wenn es wenn mal Laut wird am Wochenende.
Das die Churer Stadtpolizei mit Hunden einschreiten, Herr Risch, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Denn sowohl Hunde der Polizei wie deren Hunde Führer haben mit Bestimmtheit wichtigere Funktionen, als angeheiterte Bargäste zu ermahnen.
Ich bin regelmässig mit meinen zwei Hunden in der Altstadt zu Gegen, auch spät abends noch, und mir ist noch nie eine Hundestaffel begegnet.
Ein klärendes Gespräch mit den Wirten und evenull sogar mit den Gästen wäre da sicherlich hilfrech.
Denn obwohl die Gesetzlichen Schliesszeiten der Bars klar geregelt sind (keine Bewirtung nach 23 Uhr im Aussen Bereich in der Altstadt), halten sich leider die Gäste nicht daran.
Was für mich als Hundehalter aber noch deftiger ins Gemüt fährt, ist die Tatsache, dass genau diese Gäste nicht mit Glasflaschen oder Gläsern umgehen können, und diese nicht nur immer wieder fallen lassen, sonder meistens quer durch die ganze Untere Gasse verteile.
Ein Scherbenhaufen sondergleichen.
Unsere PoliZeit versucht es Allen recht zu machen!
Vielleicht ist das falsch, und die Polizei sollten einfach das Gesetz verfolgen und Übeltäter bestrafen.
Auch ne Lösung. Oder Herr Riesch?
Allen noch eine tolle Zeit am nächsten Churer fest.
Guido

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