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Es braucht die Sonderjagd!

Die positiven Resultate des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden der letzten Jahre zeigen, dass die Sonderjagd absolut notwendig ist! Während der Sonderjagd ist es möglich, die Bestandesregulierung von Rothirsch und Reh fachgerecht den regionalen Bedingungen angepasst vorzunehmen. Überpopulationen führen bei den Wildtieren zu Stress, mangelndem Nahrungsangebot und Krankheiten.
Die heutigen Anstrengungen der Jägerinnen und Jäger zahlen sich aus und zeigen mit verschiedenen positiven Beispielen auf, dass es die Sonderjagd braucht. Die Fallwildzahlen als Folge fehlenden Nahrungsangebots während des Winters sind aufgrund der gezielten Regulierung der Winterbestände stark zurückgegangen. Dank eines gesunden und kotrollierten Wildbestandes haben wir keine Krankheiten oder Epidemien zu verzeichnen. Auch die Verbissschäden an Jung- und Schutzwäldern sowie Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen konnten durch die Sonderjagd minimiert werden.
Unsere Jägerinnen und Jäger leisten in unserem Kanton eine grossartige Arbeit – und das für jeden einzelnen von uns und dementsprechend für die ganze Gesellschaft. Die Abschaffung der Sonderjagd würde viel Widerwillen, enorme Kosten und viele Fragezeichen hervorrufen. Aus diesem Grund engagiert sich auch der Bündner Kantonale Patentjäger-Verband aktiv für eine Ablehnung der Initiative. Echte Alternativen für einen nachhaltigen Systemwechsel sind schlichtweg nicht vorhanden und auch nicht in Sicht. Das heutige Zweistufen-System hat sich dagegen bewährt und kann nach Bedarf optimiert werden. Es braucht keine Experimente. Die Sonderjagd verdient daher unsere vollste Unterstützung. Sie beinhaltet das Einstehen für einen gesunden und an den Lebensraum angepassten Wildbestand und für die nachhaltige Pflege unserer Schutzwälder. Die Sonderjagd leistet und garantiert insofern einen enorm wichtigen Dienst an unsere Gesellschaft. Aus all diesen Gründen appelliere ich an Sie, die kantonale Initiative, welche die Sonderjagd abschaffen will, mit einem klaren NEIN abzulehnen.

Martin Candinas, Nationalrat, aus Chur/Rabius

Martin Candinas
01.05.19 - 16:50 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Herr Candinas
Ich möchte Ihnen zu ihrem Leserbrief gratulieren.
Ich werde am 19.Mai ein überzeugtes NEIN zur Abschaffung der Sonderjagd in die Urne legen.
Besten Dank für die klärenden Worte.

Herr Candinas
Ihr Schleimsüppchen schmeckt nach reinstem Plagiatsrezept sachfremder Subventions-Politiker und ihrer Beamten.
Wenn schon, dann bitte mit klarer Referenz und Quellenangabe Ihrer Kernaussagen, vielleicht gewürzt mit minimalster Political Correctness.

Herr Candinas, ihre einseitigen Aussagen in Ihrem Leserbrief sind mehr als enttäuschend. Sie lassen all die negativen Auswirkungen der Sonderjagd aussen vor. Sie erwähnen z.B. nichts davon, dass in der Sonderjagd trächtige Tiere abgeschossen werden und dass die Tiere im Hochwinter durch die Sonderjagd Stress ausgesetzt sind. Ihre Aussagen zeigen ganz deutlich, dass Sie sich nicht für das Tierwohl, sondern nur für das Jägerwohl einsetzen. Sie führen aus, dass das Wild Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen anrichtet. Ich lese aber nichts davon, dass die heutige intensive landwirtschaftliche Bearbeitung der Böden, den Lebensraum der Tiere einschränkt, wenn nicht sogar zerstört. Auch lese ich nichts davon, dass die Schutzwaldproblematik nicht nur dem Wild angelastet werden kann. Hier spielen sicher der Borkenkäfer und der Klimawandel eine grössere Rolle. Pauschal zu behaupten, die Abschaffung der Sonderjagd führe zu enormen Kosten ohne auszuführen, welche Kosten dies anscheinend sein sollen, ist unseriös. Aber, so leid es mir tut, so reden Politiker in der heutigen Zeit nun mal. Hat man schon eingehend Alternativen zur Sonderjagd geprüft und auch getestet? Letzteres sicher nicht, denn dann würde man sehen, dass es Alternativen gibt, die zum gleichen Ziel führen. Man muss für eine sachgerechte Diskussion und Lösungssuche offen sein. Das vermisse ich beim Kanton und den Gegnern der Initiative. Die versuchte Ungültigerklärung der Initiative zeigt dieses Faktum am besten. Wenn etwas einem nicht in den Kram passt, wird es für ungültig erklärt. Darum appelliere ich, die Initiative mit einem wuchtigen JA anzunehmen und anschliessend konstruktiv nach neuen Lösungen zu suchen.

Herr Meister, sie erwähnen nicht, dass die Rehgeissen, die auf der Hochjagd im September geschossen werden, trächtig sind und dass die Hirschkühe in der von der Initiative geforderten Verlängerung der Hochjagd um 4 Tage in der zweiten Hälfte Oktober auch trächtig sind. Wo ist da der Unterschied? Und auf Ihren Vorschlag, wie die 2000 Hirsche, die im November aus dem Nationalpark ins Engadin wandern bejagt werden sollen, bin ich gespannt. 

Man kann jede Jagd optimieren, auch die Sonderjagd. Aber sie abzuschaffen ist nicht zielführend. Darum Nein am 19. Mai.

Herr Niggli, ich bin nicht Jäger. Aber haben Sie meinen letzten Satz gelesen. Man muss konstruktiv nach neuen Lösungen suchen und dass kann man nur durch eine Annahme der Initiative, sonst bewegen sich die Politiker, die öffentliche Verwaltung und die Jäger nicht. Und grundsätzlich sollte es in jedem Fall verboten sein, trächtige Tiere zu schiessen. Darum appelliere ich für ein JA zur Initiative.

Peter Meister gratuliere.
Bin seit 46 Jahren Jäger und 17 Jahre war ich als Vorstandsmitglied beim Tierschutz Verein Graubünden. Frage mich immer wieder was sind das für Jäger die im November/Dezember die Hirsche und Rehe umherhetzen.
Andererseits für Schneeschuläufer und Skifahrer Vorschriften erlassen. Das hat mit Ethik und Ehrfurcht gegen über der stillen Kreatur nichts mehr zu tun. Die Tierschützer und der Verein müsste für die Abschaffung der
Sonderjagd sich einsetzen und solche Machenschaften nicht Unterstützen.
Ich werde ein Ja in die Urne legen.

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