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Billigbrüste

Christian
Ruch
21.04.18 - 04:30 Uhr
Sibylle Berg (links) und Bachelorette Adela.
Sibylle Berg (links) und Bachelorette Adela.

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Gerne hätte ich mit Ihnen heute die neue Bachelorette erörtert. Adela heisst sie, stammt aus Basel und als Tochter eines bekannten Fussballtrainers trägt sie zwei doch recht prall gepumpte Bälle unter dem T-Shirt. Diese Oberweitenextension wurde zu einem durchaus fairen Preis in Adelas serbischer Heimat vorgenommen, und es erstaunt mich, dass noch keinem Medienschaffendem die wunderbare Überschrift «Basler Bachelorette bekam Belgrader Billigbrüste» einfiel. Bei einer früheren Mitwirkenden dieses intellektuell anspruchsvollen Sendeformats hörten diese Auswüchse übrigens auf die Namen Dolce und Vita. Bei Adela heissen sie vermutlich Basel-Stadt und Baselland.

Aber eben, das alles kann ich hier leider nicht vertiefen, weil ich mich heute für meine deutsche Landsfrau Sibylle Berg entschuldigen muss. Denn Frau Berg, wohnhaft in Zürich und fatalerweise eingebürgert, missbraucht ihren roten Pass, indem sie ein Referendum lanciert hat. Gegen Sozialdetektive, die mit nachrichtendienstlichen Methoden für Versicherungen abklären sollen, ob Leistungsempfänger betrügen. Das sei ja eine Bespitzelung wie früher in der DDR, sagt Frau Berg, die dort aufwuchs. Ich aber frage Sie: Wo kommen wir hin, wenn jetzt alle Papierlischwizer Volksabstimmungen lancieren? Frau Berg hat offenbar nicht verstanden, dass es bei Abstimmungen zwar sehr oft um Ausländer geht, das aber noch lange nicht heisst, dass die jetzt auch munter mitmischen sollen. Ausserdem hätte Frau Berg etwas aufgleisen sollen, das uns Deutschen wirklich etwas bringt. Etwa die Volksinitiative für den Bundesverfassungsartikel «Bund und Kantone gewährleisten das komplette Haribo-Sortiment». Da liegt in der Schweiz nämlich noch vieles im Argen.

Mir doch egal, ob die Versicherungen so ein herziges Dröhnli über der Luxus-Dachterrasse von sich sonnenden IV-Bezügern kreisen lassen. Die soll man ruhig überwachen! Meine innere SVP wünscht nämlich nicht, dass Sozialhilfeempfängerinnen ihr Geld für Billigbrüste verplempern und dann noch IV beziehen, weil sie das Gewicht so nach unten zieht und das Rückgrat schädigt. Das finden Sie doch sicher auch, oder?

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