Schleswig-Holstein

Meine Festtagsfreude ist eher etwas gedämpft, weil im ZDF zwar morgen «Das Traumschiff» läuft, es aber leider nicht, wie das zu Ostern eigentlich angemessen wäre, zur Wiederauferstehung der seit Neujahr abgängigen Chef-Hostess Beatrice kommt. Ihren Job hat nun Barbara Wussow. Das ist die Tochter von Professor Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik, Vater von Udo Brinkmann, jetzt unter dem Pseudonym Stefan Burger Kapitän auf dem «Traumschiff». Damit ist Frau Wussow irgendwie die Schwester des Kapitäns. Ja, so klein ist die heile Familienwelt beim ZDF! Zum Glück macht SRF dieses inzestuöse Treiben nicht mit und zeigt lieber zum 237. Mal «Sternenberg».

Was mich aber viel mehr beschäftigt, ist die Verhaftung des katalanischen Separatisten Carles Puigdemont. Selber schuld! Wer sich das belgische Waterloo (!) zum Exil wählt, darf sich nicht wundern, wenn alles schiefgeht. Verhaftet wurde er in Schleswig-Holstein, das ist so auf halber Strecke zwischen Poschiavo und dem Polarkreis, wettermässig aber eher letzteres. Dort ist es so flach, dass die Ausweiskontrolle an der dänischen Grenze abgeschafft wurde, denn wo es keine Berge hat, gibt‘s auch keine Pässe. Die Stadt Neumünster, wo Puigdemont jetzt einsitzt, ist auch ausserhalb ihrer Justizvollzugsanstalt eine Strafe, insofern verpasst er nicht wirklich viel. Was aber passiert nun mit ihm? Innenminister Seehofer hat einen diabolischen Plan: Wenn Real Madrid in dieser Champignon-Liga oder wie die heisst in Zukunft immer den FC Bayern München gewinnen lässt, wird Puigdemont an Spanien ausgeliefert. Macht das der FC Barcelona, bekommt er die Möglichkeit zur Flucht. Angeblich hat Puigdemont Deutschland für seine Freiheit Mallorca geboten, doch Seehofer hat nur gelacht, weil Sie, das gehört uns ja eh schon.

Tja, das Leben ist halt nicht nur kein Ponyhof, sondern auch kein «Traumschiff». Aber immerhin schippert es morgen nicht nur nach Schleswig-Holstein, sondern zu den Malediven. Auch flach, aber wärmer. Schiff ahoi und Frohe Ostern!