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Frau des Jahres

Christian
Ruch
31.12.17 - 04:30 Uhr
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KEYSTONE

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Da Ihr von mir mit Recht Erbauliches erwartet, will ich Euch keinen Rückblick auf den ganzen Wahnsinn namens 2017 zumuten, sondern lieber die Frau des Jahres präsentieren: Doris Leuthard. Für mich als Deutschen ist sie die attraktive Antithese zu Angela Merkel, sind doch Kulleraugen erotischer als Mundwinkel. Zudem fühle ich mich sehr unregiert. Frau Merkel ist zwar «geschäftsführend» im Amt, verhindert aber nicht, dass Helene Fischer im ZDF auf- und «Traumschiff»-Chef-Hostess Beatrice abtritt. Und gerade sie, die Flüchtlingen Tür und Tor öffnete, hätte doch diesem katalanischen Rebellen Carles Putschdämon oder wie der heisst Unterstützung und einen besseren Coiffeur zusagen können, falls Katalonien Mallorca endlich auch ganz offiziell an Deutschland abtritt. Damit unsere Wutbürger nie mehr gebüsst werden, wenn sie nach geleertem Sangria-Eimer «Ausländer raus» grölen.

Wo war ich? Ach ja. Von Frau Leuthard mal abgesehen, schwächelt der Bundesrat doch ganz gewaltig. Herrn Berset absorbiert die Suche nach einer günstigeren Krankenkasse, Herr Schneider-Ammann scheint sich seit dem Treffen mit Ivanka Trump immer noch im verzückten Wachkoma zu befinden, und Herr Cassis, ja, was macht eigentlich der? Einzige nennenswerte Tat war bisher ein Treffen mit Liechtensteins Aussenministerin Aurelia Frick. Zweifellos sehr wichtig, blickt man doch von Trübbach bis Sennwald sehr besorgt auf die Atomwaffen im Ländle, nicht umsonst gefürchtet als das «Nordkorea am Alpenrhein». Übrigens liest Herr Cassis keine Dossiers, die länger sind als 50 Seiten – immerhin 49 mehr als Donald Trump, da kann man also nicht motzen.

Sie sehen: So richtig zuverlässig ist nur Doris Leuthard. Tapfer bekämpft sie «No Billag», ein Thema, das mich sogar an Weihnachten verfolgte. Dabei hatten Maria und Josef gar keinen Fernseher. Und so will ich als EU-Bürger wiedergutmachen, dass der Juncker-Judas sie erst auf die Wange geküsst und dann übers Ohr gehauen hat. In diesem Sinne, Frau Bundesrätin: Ich verehre Sie!

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