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Scaramucci

Christian
Ruch
05.08.17 - 10:00 Uhr

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Wussten Sie, dass der Bündner Regierungsrat Martin Jäger zackiger ist als Präsident Trump? Gell, da staunen Sie! Neulich hat ja der reale Donald diesen Anthony Scaramucci nach nur zehn Tagen gefeuert. Wir hier in Graubünden finden das nicht so sensationell, denn unser Herr Jäger hat die Amtszeit der neuen Direktorin des Bündner Kunstmuseums sogar schon nach einer Woche beendet. Wow! Natürlich kann man beide jetzt nicht wirklich vergleichen. Martin Jäger ist ein Roter, bei Trump gehts mehr so ins Orange. Die Dame ist inzwischen auch wieder im Amt, als Co-Direktorin zusammen mit ihrem ehemaligen und ebenfalls abgesetzten Vorgesetzten. So sind wir nun gespannt, ob das «Co-» für Cooperation oder Competenzgerangel steht.

Mr. Scaramucci aber wird mir fehlen, versprach er doch Unterhaltung auf tiefstem Niveau. So wie wir uns das wünschen. Und was heisst, er habe sich «unangemessen» geäussert?! Das tut sein Boss doch dauernd, aber den feuert niemand. Nur weil Scaramucci in einem Telefonat die Worte «cock» und «suck» verwendet hat. Ich bitte Sie! Laut Online-Wörterbuch heisst das irgendwas mit am Zapfhahn nuckeln. Hatte er halt Lust auf ein kühles Bier, völlig normal im Sommer. Ausserdem gilt auch hier: Nomen est omen. Und wie alle Deutsch-Bündner dank ihrer hervorragenden Primarschulerstfremdsprachkenntnisse wissen, heisst scaramuccia Scharmützel. Ecco!

Abgesägt wurde Scaramucci übrigens offenbar von Heimatschutzminister John Kelly. Ein tolles Amt, das wir unbedingt auch einführen sollten. Meine Traumkandidatin: die wunderbare Karin Niederberger, oberste Jodlerin dieses Landes. Als Heimatschutzministerin wird sie darüber wachen, dass korrekt gejasst, gejuizt und gejodelt wird und äusserst hart gegen die Ballerei all der Knallköpfe vorgehen, die nicht wissen, dass der Nationalfeiertag nicht schon am 31. Juli ist. Ist das erledigt, wird sie im Kunstmuseum vorbeischauen, ob dort alles mit rechten Dingen zugeht. Für kulturell interessierte Bündner ist das nämlich auch Heimatschutz.

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