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Schlau soll sie sein, aber nicht zu schlau

Single
Böckin
19.10.18 - 11:30 Uhr
PIXABAY/ENGIN_AKYURT
PIXABAY/ENGIN_AKYURT

Bau ein Haus, pflanz einen Baum, mach ein Kind – dass dieser Lebensentwurf nicht zwangsläufig auf jeden Menschen zugeschnitten ist, beweisen die anonymen Liebesbriefe ans wunderschöne, elende Single-Leben. Ein Hoch auf Selbstgespräche, Dosen-Ravioli und Liebeleien.

Im Jahr 2018 sprechen wir immer noch über fehlende Gleichberechtigung von Mann und Frau. Es werden spezielle Anlässe zur Förderung von Frauen durchgeführt und da und dort werden Frauenquoten eingeführt. Unsere Gesellschaft macht zumindest den Anschein, als würde sie tatsächlich etwas an der Ungleichbehandlung ändern wollen. Ihr fragt Euch bestimmt, was dies nun mit dem Single-Dasein zu tun hat. Ganz viel!

Wir Frauen sollen gleiche Chancen erhalten, sollen unser Können entfalten und wenn wir gut ausgebildet sind, dann sollen wir die Möglichkeit erhalten, wieder möglichst einfach in den Beruf einzusteigen. Auf dem Single-Markt scheint dies aber gar nicht so stark gewünscht zu sein. Ich durfte kürzlich an einem Date die glorreiche Erfahrung machen, dass Männer zwar eine witzige, möglichst gutaussehende, sportliche und intelligente Frau kennenlernen möchten, aber allzu intelligent sollte sie dann doch nicht sein. Erfolgreich klingt auch gut, aber zu erfolgreich sollte sie dann doch nicht sein. Oder wie erklärt Ihr Euch die Aussage: «Eine Ärztin datet schliesslich auch keinen Pfleger …»?!

Aus einer netten Unterhaltung wurde so ziemlich schnell eine etwas angespannte Situation. Haben Männer tatsächlich ein Problem damit, wenn eine Frau in ihrem Beruf erfolgreich ist? Ist die Evolution noch nicht so weit fortgeschritten, dass unser männlichen Mitbewohner auf Muttererde – ja, die Erde ist auch weiblich! – ihr «Keine-Sorge-Frau-ich-regle-das-alles»-Gen noch nicht weiterentwickeln konnten und deshalb panisch werden, wenn eine Frau ebenfalls eine Familie ernähren könnte?

Glücklicherweise gibt es auch noch andere Beispiele. Einige befreundete Paare zeigen sehr schön, dass auch die Frau Hauptverdiener sein kann. Dass Papi-Tage wöchentlich im Kalender stehen, und die Männer über die Erfolge ihrer Partnerinnen vor Kollegen prahlen. Es besteht also doch noch Hoffnung.

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