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Einführung in die Engadiner Kunst-Landschaft

Unscheinbar wirkt das kleine broschürenhafte Büchlein «Engadin – Auf den Spuren von Giacometti, Segantini und Nietzsche». Auch der Titel ist nicht gerade reisserisch. Alles schon gehört und dagewesen, ging es mir anfänglich durch den Kopf.

Hans Peter
Danuser
28.12.17 - 00:56 Uhr

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Unscheinbar wirkt das kleine broschürenhafte Büchlein «Engadin – Auf den Spuren von Giacometti, Segantini und Nietzsche». Auch der Titel ist nicht gerade reisserisch. Alles schon gehört und dagewesen, ging es mir anfänglich durch den Kopf.

Beim Lesen und Durchblättern allerdings bin ich dann hängen geblieben an dieser kleinen, feinen Publikation über Kunst und Kultur im Engadin. Sie entpuppt sich als Begleiterin beim Kennenlernen und Entdecken des reichen Kulturerbes des Hochtals. Natürlich sind da die namhaften Künstler Giacometti, Segantini und Nietzsche wichtige Wegbegleiter. Und wer sich einen kurzweiligen Einblick in ihr Schaffen und ihre Beziehung zum Engadin verschaffen will, ist mit den Texten der Hamburger Journalistin Ingrid Isermann bestens bedient. Sie stellt die drei Künstlerpersönlichkeiten ungezwungen und ohne wissenschaftlichen Anspruch vor. Ihre Texte sind eher poetisch, Gedankengänge, auf die sie uns einlädt. Sie hat unter anderem auch Beat Stutzer, langjähriger Direktor des Bündner Kunstmuseums Chur, und Hans Ulrich Obrist, künstlerischer Leiter der Londoner Serpentine Galleries, für Textbeiträge gewonnen.

Vorgestellt werden auch vier Hotels, die alle aufgrund ihrer Geschichte und Tradition die Kulturgeschichte des Engadins prägen. Die Auswahl ist apart: Hotel «Waldhaus Sils», «Grand Hotel Suvretta House St. Moritz», Hotel «Bernina Samedan» und Hotel-Pensiun «Aldier Sent». Es macht an, diese Häuser aufzusuchen und dort zu verweilen.

Ich stelle mir vor, an einem gemütlichen Winternachmittag die Teestunde in der Halle des «Suvretta House» zu verbringen, den Corvatsch vor mir und das Büchlein in den Händen, um schmöckernd die Atmosphäre dieser zwanglosen Gemütlichkeit zu geniessen.

Die Publikation ist vor allem dem interessierten Kulturgast des Engadins zu empfehlen. Leichte Kost, perfekt für einen ersten Einblick in den Reichtum der Engadiner Kunst-Landschaft.

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