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Holzschopf und Betonklotz

Hans Peter
Danuser
29.08.17 - 00:00 Uhr
Köbi Gantenbein verzichtet auf Firlifranz.
Köbi Gantenbein verzichtet auf Firlifranz.

Hans Peter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind im Engadin zu Hause und zeigen uns ihren Blickwinkel. Was bewegt Land und Leute? Wo ist das Engadin stark und wo hinkt es einzelnen Mitbewerbern hinterher? Und was geschieht auf politischer Bühne? Der Blog «Engadin direkt» berichtet persönlich und authentisch.

«Mein Name sei Gantenbein» heisst ein Roman von Max Frisch (1964). Er handelt von einem Mann mit Identitätsproblemen und anderen Sorgen. Das exakte Gegenteil von Köbi Gantenbein (*1956), der selbstsicher und bodenständig ist. Es gibt auch keinen Grund für irgendwelches Komplexe. Köbi Gantebein ist Mitbegründer und Chefredaktor der kultigen Architektur- und Design-Zeitschrift «Hochparterre», spielt ausgezeichnet Klarinette und leitet seit einiger Zeit die Bündner Kulturkommission.

Seit bald 50 Jahren ist Gantenbein Journalist und schaut auf über 1500 Reportagen, Kommentare und Kritiken zurück sowie gegen 500, meist gepfefferte Reden und 13 publizierte Bücher. Seine Themen sind Architektur, Design, Landschaftsplanung, Kulturpolitik und Volksmusik.

Sein neuestes Buch «Holzschopf und Betonkotz» beinhaltet 25 Texte zur Architektur, Landschaft und Baukultur Graubündens, gegliedert in Wege, Leute und Orte.

Meine Favoriten:

  • Die Träume der Architekten im Fremdenverkehr. Eine Inspektion im Oberengadin.
  • Die zehn Gebote für den Planer des öffentliche Raums.
  • Die Porträts von Gallus Cadonau, Nikolaus Hartmann I. bis III., Christian Menu, Robert Obrist, Tilla Theus, Peter Zumthor – die ich mit Ausnahme der Hartmanns alle persönlich kenne.
  • Die Ortsbetrachtungen zu Safien, Vals, Domat Ems und Fläsch.

Gantenbeins Sprache ist klar, einfach und träf. Kein Firlifanz, keine Fremdwörter, keine Umstände. Seine Schreibe erinnert mich an den Wein seines Bruders Daniel – fruchtig mit gutem Abgang. Die gut 170 Seiten lesen sich locker und unterhaltsam – mit Humor und burschikosem Witz, aber stets kompetent. Ich empfehle die Lektüre nicht nur aktiven Bauherren, Baumeistern und Planern sowie weiteren direkt Betroffenen, sondern insbesondere auch allen Mitgliedern von lokalen und regionalen Baukommissionen, Vorstands- und Entscheidungsgremien. Auch wem Gantenbein mit dieser oder jener Meinung politisch suspekt ist, wird sachlich von der Lektüre dieses Büchleins bereichert.

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