×

Über den Wolken

Hans Peter
Danuser
22.08.17 - 00:00 Uhr

Hans Peter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind im Engadin zu Hause und zeigen uns ihren Blickwinkel. Was bewegt Land und Leute? Wo ist das Engadin stark und wo hinkt es einzelnen Mitbewerbern hinterher? Und was geschieht auf politischer Bühne? Der Blog «Engadin direkt» berichtet persönlich und authentisch.

Auf dem Rückflug von einem Alphorneinsatz zum 1. August in Griechenland bemerkte unser Ensemble-Chef Ruedi plötzlich, dass wir im Airbus 321 HB-I0C flogen, den wir vor etwa zwölf Jahren mit Alphornklängen offiziell auf den Namen «St. Moritz» getauft hatten. Das war ein gewaltiger Zufall, angesichts der 76 Flugzeuge, mit denen Swiss heute über 100 Destinationen anfliegt. Spontan feierten wir das überraschende Wiedersehen mit der Maître de Cabin, die an diesem Tag auf dem Flug LX1839 von Athen nach Zürich im Einsatz war.

Dabei realisierten wir einmal mehr, wie stark unser Alphorn Ensemble Engiadina St. Moritz seit über 25 Jahren mit unserer nationalen Fluggesellschaft verbunden ist. Ruedi flog in den Achtzigerjahren als «Tiger»/Polizist in Zivil mit der damaligen Swissair in alle Welt. Die Tochter unserer Bläserin und Ärztin Hadrawa fliegt seit einem Jahr als Cabin Attendant bei der Swiss und ich schrieb 1974 meine Doktorarbeit über «Berufsbild und Ausbildung der Airhostess», nachdem ich gerade eine geheiratet hatte.

Die frühe Affinität zur nationalen Fluglinie setzte sich in den 30 Jahren meiner Tätigkeit als St. Moritzer Kurdirektor in Form einer engen Zusammenarbeit weiter fort. Das Hotel «Waldhaus am See» war zwischenzeitlich eine Art «Hub» für das Kabinenpersonal, Swissair war zusammen mit American Express, Franke und Pomery Champagner Gründungssponsor des St. Moritzer Gourmet-Festivals – mit entsprechenden kulinarischen Verwöhnprogrammen in der First- und Business-Class mit Roland Jöhri, Reto Mathis und weiteren Engadiner Spitzenchefs. Und im vergangenen Winter war Swiss erneut ein wichtiger Sponsor in St. Moritz bei den alpinen Skiweltmeisterschaften der FIS.

Seit Ruedi 1991 (700 Jahre Schweiz) das Alphorn Ensemble gegründet hat, kommt es immer wieder zu geplanten und spontanen Bordeinsätzen mit dem Schweizer Nationalinstrument – insbesondere um den 1. August herum, den wir fast jährlich bei Schweizer Botschaften und Schweizerclubs im Ausland feiern. Gerade bei Überseeflügen sorgen wir bei der Swiss in gestaffelter Formation für «Weckdienst» und «Überraschungskonzerte», die oft vom jeweiligen Flugkapitän angesagt und kommentiert werden. Die Vorhänge zwischen den drei Flugklassen werden dann geöffnet. Wir beginnen in der Regel vorn in der ersten Klasse mit einem Choral, blasen in der Business Class einen Walzer und in der Holzklasse ein bis zwei Polkas.

Aufgrund der strengen Sicherheitsvorschriften haben wir vor einigen Jahren begonnen, bei Flugeinsätzen die neuen Carbon-Alphörner mitzunehmen, die wie ein Stethoskop ausziehbar, leicht und handlich sind: 3,5 Meter lange, sehr elegante, schwarze «Swiss High Tech»-Instrumente der Familie Zanetti in Yverdon. Genau wie die hochklassige und erfolgreiche Swiss steht das Alphorn symbolstark für Schweizer Qualität, Verlässlichkeit und weitere Werte: authentisch, einzigartig und unverwechselbar in Ton, Form und Haltung.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.