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Von Not und wahrer Not

Kristina
Schmid
20.03.20 - 04:30 Uhr
PIXABAY
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Beginnt das Chaos jeden Tag von vorn, sagen wir: Herzlich Willkommen im Familienleben. Unser Alltag reiht verrückte, bunte, profane und ab und zu unfassbar perfekte Momente aneinander. Das Leben als Mama oder Papa ist eine aufregende Reise, auf die wir Euch nun mitnehmen. Ganz nach dem Motto: Unser Alltag ist ihre Kindheit.

Für viele war die Zukunft noch nie so ungewiss. Einige wissen nicht, wie sie die Bürde auf ihren Schultern stemmen sollen. Einige haben ihre Arbeit verloren. Einige wissen nicht, wie sie die nächste Miete bezahlen sollen. Einige sorgen sich um die Schwächeren unter uns, um die eigenen Eltern oder Grosseltern. Einige können ihre Liebsten nicht mehr sehen, weil die Grenzen geschlossen sind. Und einige wissen nicht, wie sie ihr Baby auf die Welt bringen sollen, wenn das so weitergeht.

Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Niemand von uns.

Was wir aber wissen, ist: Nicht jeder hat das Glück, zu Hause bleiben zu können. Sich isolieren zu können. #bleibzuhause ist kein Kompromiss. Es ist ein Luxus. Natürlich wird uns alle, auch unserer Familie, irgendwann das Gefühl überkommen, die Decke würde einem gleich auf den Kopf fallen. Ganz bestimmt sogar. Aber seien wir ehrlich: Ich darf mit meinem Sohn, meinem Mann, meiner wundervollen Familie, in unserem sicheren Zuhause bleiben. Das ist kein Kompromiss. Das ist ein Privileg.

Es gibt Menschen, die an den europäischen Grenzen festsitzen und nicht wissen, wie es für sie jetzt weitergeht. Menschen, die aufgrund ihrer Selbstständigkeit nun um ihre Existenz bangen. Menschen, die sich einem hohen Infektionsrisiko aussetzen, um zu helfen. Menschen, die in Krankenhäusern rund um die Uhr arbeiten. Menschen in Supermärkten. 

Was wir hier machen, ist eigentlich nichts Besonderes. Es ist lediglich ein Akt der Solidarität, der uns nun wirklich nicht schadet. Ganz im Gegenteil. Uns selbst einmal wieder nur auf das Nötigste zu beschränken, zeigt uns, welch grossen Luxus wir bereits leben dürfen - und wie dankbar wir für all das sein können. Es sollte uns daher auch einmal möglich sein, uns etwas einzuschränken, Verzicht zu üben.

Liebe Mamas, ich seh Eure Sorgen. Ja, auch für uns kann es in so manch einem Moment eine schwierige Zeit sein. Homeoffice und gleichzeitig Kinder betreuen? Das ist nicht einfach. Ich selbst mache diese Erfahrung in diesen Tagen. Generell ist es nicht einfach. Die Schulen sind zu, manche Kitas sind zu. Zu den Grosseltern dürfen viele Kinder nicht. Taufen, Hochzeiten und Ferien werden abgesagt. Das ist nicht einfach - und ich fühle mit Euch Mamas und Frauen mit. Die Situation ist belastend, aber gemeinsam schaffen wir das. 

Mitten in dieser schwierigen Situation wird unser Herz geprüft und geschult. Vielleicht nehmen wir der Angst etwas vom Platz weg und schenken sie der Hoffnung. Denn der Frühling kommt. Und die Sonne scheint weiter.

Passt auf Euch auf und #bleibtgesund

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Wir alle möchten aus dieser Kriese heil raus kommen!
Dann schänken wir uns mal eun bischen ein. Dann versuchen wir die Weisungen nöglichst einzuhalten. Dann jammern wir nicht denn nur ein kleiner Teil der Menschheit hat soviele Mittel und Möglichkeiten wie wir.

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