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Hoch «Detlef» lässt Europa von Kopenhagen bis Rom schwitzen

Hoch «Detlef» heizt an diesem Wochenende Mitteleuropa ein - mancherorts mit Temperaturen über 40 Grad. Am Samstag legte die Hitze an einigen Orten das Leben lahm. Manche Hauptstadtbewohner waren aber auch schon bestens an die Lage angepasst.

Agentur
sda
08.08.20 - 17:14 Uhr
Leben & Freizeit
Dichtes Gedränge am Strand im britischen Southend. Foto: Yui Mok/PA Wire/dpa
Dichtes Gedränge am Strand im britischen Southend. Foto: Yui Mok/PA Wire/dpa
Keystone/PA Wire/Yui Mok

PARIS: Eine grosse Hitzewelle rollte am Samstag über Frankreich. In 15 Départements - darunter auch in der Hauptstadt Paris - galt die höchste Warnstufe des Wetterdienstes Météo France. Das bedeutet, dass die Menschen dort extrem vorsichtig sein müssen. Am Freitag wurde laut Météo France eine Spitzentemperatur von 41,9 Grad im Südwesten des Landes erreicht. Am Samstag sollte es - nun im Norden und Nordwesten - Spitzenwerte um die 40 Grad geben. Die Nächte sind tropisch heiss und bringen nur wenig Abkühlung. Schon am frühen Samstagmorgen wurden an der Spitze des Eiffelturms 29 Grad gemessen.

Die Millionenmetropole Paris wirkte leer - in Frankreich ist im August Ferienzeit, viele Bewohner blieben wegen der Hitze auch zu Hause. Andere suchten schon in den frühen Morgenstunden etwas Abkühlung in Parks. Die Behörden rieten dazu, körperliche Anstrengungen zu vermeiden und mit Angehörigen in Kontakt zu bleiben. Wegen hoher Ozonbelastung wurde der Autoverkehr in der Hauptstadt-Region erneut eingeschränkt. Im ganzen Land rollte derweil die Urlaubsreisewelle. Autos stauten sich auf einer Länge von zusammengerechnet 820 Kilometern, wie Medien berichteten.

LONDON: Auch in Teilen Grossbritanniens war es ungewöhnlich heiss. In England wurde am Freitag der wärmste Augusttag seit 17 Jahren verzeichnet - mit einer Höchsttemperatur von 36 Grad Celsius in London-Heathrow. Die Menschen zogen in Scharen an die Küste, um sich abzukühlen. An einigen überfüllten Stränden in der südenglischen Grafschaft Dorset wurden Besucher abgewiesen. Rettungsschwimmer warnten vor tückischen Strömungen und anderen Gefahren, die an den britischen Küsten lauern. Die Briten sind das Baden in heimischen Gewässern kaum noch gewohnt. Doch viele verbringen in diesem Corona-Jahr ihren Urlaub zuhause.

ROM: Weil gerade Ferienzeit ist und die Römer um das Klima im August wissen, sind die meisten im Urlaub raus aus der Stadt. Die Daheimgebliebenen bleiben am Wochenende tagsüber in ihren klimatisierten Wohnungen oder fahren an den Strand von Ostia. Vor den Sehenswürdigkeiten schwitzten also am Samstag fast nur Touristen, aber in Zeiten von Corona deutlich weniger als normalerweise. Rund ums Kolosseum verkauften fliegende Händler gefrorenes Wasser in Plastikflaschen. Die Restaurants versuchten es mit grossen Ventilatoren und kühlendem Wasserdampf für die Gäste erträglich zu machen. Die Römer selbst lassen sich erst gegen 21 Uhr in den Restaurants und Piazze nieder - wenn es dunkel und angenehmer wird.

WIEN: Den Jahreshitzerekord von Ende Juli mit über 37 Grad erreichten die Thermometer am Samstag zwar nicht - bei bis zu 32 Grad war trotzdem nicht nur den Fiaker-Pferden vor der Hofburg warm. Pech für die Wiener: Im zentralsten Badegewässer der Stadt, der über 20 Kilometer langen Neuen Donau, herrscht gerade Badeverbot - der zum Hochwasserschutz künstlich angelegte Flussarm, in dem sonst jung und alt schwimmen, musste ausgerechnet diese Woche nach starkem Regen seiner Hauptaufgabe nachkommen, er wurde mit dreckigem Donauwasser geflutet. Die meisten städtischen Schwimmbäder - wegen Corona mit nur einem Drittel der üblichen Badegastkapazitäten - meldeten schon bis Samstagmittag Überfüllung.

KOPENHAGEN: Auch in der Hauptstadt des nördlichen Nachbarlandes versammelten sich die Dänen zum gemeinsamen Schwitzen unter freiem Himmel. Sowohl im Strandpark Amager direkt am Öresund als auch in den innerstädtischen Parks am Wasser - wie etwa am Ufer des beliebten Stadtteils Islands Brygge - liessen Einwohner wie Touristen in Scharen die Sonne für sich scheinen. In den meisten Fällen wurde sorgfältig auf die coronabedingte Einhaltung des Mindestabstands zu Nebenmann oder Nebenfrau geachtet.

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