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Die Prättigauer Wetterfee hört auf

Rund 16 Jahre ist es her, als Miriam Janesch-Fausch ihre Arbeit bei TV Südostschweiz begann. Heute Freitag verabschiedet sich die Prättigauerin mit ihrer letzten Sendung. Gemeinsam blicken wir zurück und schauen uns nochmals ein paar Szenen aus dem Studio an – schmunzeln garantiert.

Simone
Zwinggi
07.06.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Die charmante Wetterfee Miriam Janesch-Fausch behielt auch bei Versprechern ihren Humor.

Dass Miriam Janesch-Fausch überhaupt beim Fernsehen landete, war Zufall. «Ein Kollege bat mich, ein Videotape im Fernsehstudio vorbeizubringen. Dort fragte mich Pesche Lebrument, ob ich nicht vorsprechen wolle.» Janesch-Fausch wollte, und das Vorsprechen gelang gut. «Ein paar Tage später war ich wieder im Fernsehstudio. Aber diesmal, um zu arbeiten.» Kurzerhand kündigte sie ihre Arbeit als Service-Angestellte, um beim Fernsehen zu arbeiten. Das war vor rund 16 Jahren.

«Am Anfang arbeitete ich als Videojournalistin, erstellte Sendungsbeiträge zu unterschiedlichen Themen. Die Wettersendung moderierte ich nebenher.» Als dann ihre Töchter – heute neun und sechs Jahre alt – auf die Welt kamen, konzentrierte sie sich aufs Wetter. «Als die beiden klein waren, nahm ich sie jeweils einfach mit ins Studio. Weil die Aufnahmezeit nur eine knappe Stunde betrug, klappte das ganz gut.»

Wortschatz-Kunde

Janesch-Fausch war beim Publikum vor allem wegen ihres markanten Prättigauer-Dialekts bekannt. «Immer wieder baute ich alte Prättigauer-Begriffe in den Moderationstext ein. Das gab stets viele Reaktionen von den Zuschauern.» Die wollten dann wissen, was «Hilbäna»* sind und was sie mit «verdaalisch guat**» genau meine. Das war nicht die einzige Methode, wie Janesch-Fausch für kulturelle Wissenserweiterung bei den Zuschauern sorgte. «In den Anfangszeiten meiner TV-Karriere ging ich immer wieder bei Bauern in den hintersten Ecken des Kantons vorbei, um alte Bauernregeln zu erfragen. Auch mit Kindern machte ich immer wieder kurze Einspielungen.»

Heute Freitag steht Janesch-Fausch das letzte Mal als Wetterfee vor der Kamera. Und dann? «Ich arbeite bereits an einem neuen Projekt. Es ist eine Dokumentation über sexuelle Phantasien der Frauen. ‘Unverblümt’ heisst es.» Mehr verrät die Prättigauerin nicht. Nur, dass sie auch in Zukunft gerne dem Fernsehen treu bleiben würde. «Nach ‘Unverblümt’ weitere Doku-Projekte zu realisieren, wäre schön.»

Trotz des neuen Projektes: «Das Team von TV Südostschweiz werde ich sicher vermissen», sagt Janesch-Fausch zu ihrem Abschied. Der Ruf als Wetterfee wird ihr wohl noch eine Weile anhaften. «Die Leute fragen mich immer, wie denn das Wetter werde.» Und wenn jemand eine gute Antwort auf diese Frage hat, dann die Strahlefrau aus Seewis: «So, wie Du es Dir wünscht!»

Auch wir haben der Wetterfee ein paar Fragen zum Wetter gestellt:

Wir wünschen Dir, liebe Miriam, im Namen der gesamten «Südostschweiz»-Redaktion alles Gute für die Zukunft!

* eine «Hilbä» ist eine Quellwolke

** «verdaalisch guat» meint verd.... gut

Simone Zwinggi ist Redaktorin bei Zeitung und Online. Nach einem Sportstudium wendete sie sich dem Journalismus zu. Sie ist hauptberuflich Mutter, arbeitet in einem Teilzeitpensum bei der «Südostschweiz» und hält Anekdoten aus ihrem Familienleben in regelmässigen Abständen im Blog Breistift fest. Mehr Infos

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