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Diese Musik hört Rapperswil-Jona

Der Musikstreamingdienst Spotify gibt Einblick in seine Daten. Was hören die Nutzer in Rapperswil-Jona?

Christine
Schibschid
19.01.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Was da wohl läuft? Frau hört am Bahnhof Rapperswil Musik.
Was da wohl läuft? Frau hört am Bahnhof Rapperswil Musik.
PASCAL BÜSSER

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Das gilt auch für Musik. Es gibt aber Songs, die von besonders vielen Menschen besonders oft gehört werden. Welche Lieder bei den Leuten in Rapperswil-Jona beliebt sind, darüber geben Daten des Musikstreaming-Anbieters Spotify Aufschluss. Dessen Pressestelle hat der «Linth-Zeitung» verraten, welche Songs in der Stadt in den 90 Tagen von Mitte Oktober bis zum 9. Januar am häufigsten auf Spotify angehört wurden (siehe Tabelle).

  1. Ava Max Sweet but Psycho
  2. Rita Ora Let You Love Me
  3. Panic! At The Disco High Hopes
  4. DJ Snake Taki Taki
  5. Lady Gaga Shallow (A Star Is Born)
  6. Sido Tausend Tattoos
  7. Dean Lewis Be Alright
  8. XXXTENTACION Arms Around You
  9. Dynoro In My Mind
  10. Marshmello Happier
  11. Halsey Without Me11
  12. Ariana Grande thank u, next
  13. Bad Bunny MIA
  14. Mariah Carey All I Want for Christmas Is You
  15. Calvin Harris Promises (with Sam Smith)
  16. Wham! Last Christmas16
  17. Kodak Black ZEZE
  18. Stefanie Heinzmann Build A House
  19. MERO Baller los
  20. Azet Lelele

Liegt seit Wochen vorn

Auf Platz Nummer eins landet der Song «Sweet But Psycho» von Ava Max. Der Pop-Song, der in den Ohren mancher klingen mag wie viele andere auch, liegt seit Wochen auch in der Schweizer Hitparade vorn. Es geht um eine Frau, die süss und attraktiv, aber eben auch psychopathisch ist. Über die man fluchen wird, die aber gleichzeitig ein Segen ist, wie es im Songtext heisst.

Bleibt zu hoffen, dass die Frau, um die es im Song geht, kein Vorbild für junge Damen in Rapperswil-Jona ist – in ihrem Musikvideo bedroht sie ihren Liebsten, der mit einer anderen geknutscht hat, unter anderem mit einem Messer oder wirft eine Axt nach ihm. Sie malt ein wenig mit dem Blut ihres «Freundes» auf dessen Oberkörper, und am Ende muss der junge Blonde in den Kleiderschrank seiner Peinigerin – aus dem beim Öffnen ein anderer Mann fällt. Bei beiden weiss man am Ende nicht, ob sie tot oder nur bewusstlos sind. Zumindest für einen ist das egal, über ihn kippt die süsse Psychofrau zum Schluss eine brennbare Flüssigkeit und zündet diese an. «Wären die Rollen in dem Video vertauscht, wäre es ein Fall für die Metoo-Bewegung», kommentiert unter dem Video jemand nicht zu Unrecht.

Auch auf Platz zwei der Spotify-Stadt-Charts geht es um die Liebe. Hier landet Rita Ora mit «Let You Love Me». Bei diesem Popsong mag der ein oder andere sich vielleicht ebenfalls fragen, wodurch er sich vom Einheitsbrei abhebt. Das Lied handelt wiederum von einer etwas schwierigen Frau, die keine Liebe zulassen kann und davonläuft, wenn sie zu verwundbar wird. Dann geht sie raus und sucht Ärger. Dabei will sie eigentlich die ganze Nacht bei ihrem Geleibten bleiben. Sie wünscht sich, dass sie es zulassen könnte, dass ihr Gegenüber sie liebt – es ist kompliziert.

Auf Platz drei folgen ein männlicher Sänger und seine Band: Panic! At The Disco mit «High Hopes». Es ist ein poppiger Motivationssong. Der Sänger erzählt, dass er zwar nie Geld, aber immer eine Vision und grosse Hoffnungen hatte. Seine Mutter habe ihm geraten, nie aufzugeben und seine verrücktesten Träume zu verfolgen. Das muss man nicht originell finden, aber viele motiviert der Song offenbar. Immerhin kann der Protagonist im Musikvideo von «High Hopes» eine senkrechte Wand hochlaufen. Da staunen die Passanten nicht schlecht.

10 000 Tattoos auf dem Körper

Einer der wenigen Songs mit deutschem Text in den Top 20 ist «Tausend Tattoos» von Sido. Darin geht es um die Tattoos auf dem Körper eines Mannes – zehntausend sind es angeblich. «Alles voll und auch du stehst hier drauf, damit ich nicht vergess’, für wen ichs mach.» Der Typ im Song kifft ziemlich viel und vergisst daher manches – Tattoos sind für ihn auch Erinnerungsnotizen. Da kann die Liebste doch beruhigt sein! Dort, wo der Mann heute ein Herz auf der Haut trägt, war übrigens früher mal eine Narbe. Auch hier haben wir es mit jemandem zu tun, der sich schwertut, Liebe zu zeigen: «Ich sag dir viel zu selten ‘schön, dass du da bist’, darum schreib ichs auf, mal in Schwarz, mal mit Farbe.» Bleibt zu hoffen, dass der Mann genug Platz auf seinem Körper findet, um sein Leben auch weiterhin in den Griff zu bekommen.

Es hört jemand freiwillig Wham

Während die meisten der am häufigsten gestreamten Songs im Jahr 2018 erschienen sind, haben auch zwei Klassiker den Weg in die Top 20 gefunden. In die betrachteten 90 Tage fiel Weihnachten, – das geht natürlich nicht ohne die passende Musik. Der Ohrwurm «All I Want For Christmas Is You» von Mariah Carey landet auf Platz 14. Die grösste Überraschung im Ranking ist aber sicherlich Platz 16: Wer hätte gedacht, dass sich irgendjemand noch freiwillig «Last Christmas» von Wham anhört? Der Song gilt schliesslich als Paradebeispiel für Weihnachtssongs, die schon viel zu oft gespielt wurden. Offenbar gehört er für viele inzwischen einfach irgendwie zu Weihnachten dazu.

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