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«Auch mit der Klarinette kann ich kommunizieren»

Jedes Wochenende stellen hier mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten aus der Region ihren Lieblingsgegenstand – sozusagen ihr Schmuckstück – vor.

Linth-Zeitung
19.01.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Für Annalisa Hartmann ist ihr Schmuckstück, eine Klarinette, auch eine Möglichkeit, sich auszudrücken.
Für Annalisa Hartmann ist ihr Schmuckstück, eine Klarinette, auch eine Möglichkeit, sich auszudrücken.
ZVG

von Elvira Jäger

Annalisa Hartmann ist Journalistin und schreibt Bücher. Demnächst erscheint «Zwischen den Zweigen», ein Gemeinschaftswerk mit ihrer Zwillingsschwester. Als Schmuckstück hat Hartmann ihre Klarinette ausgewählt.

Ich hätte erwartet, dass Sie ein Buch präsentieren würden, stattdessen haben Sie Ihre Klarinette ausgewählt. Das müssen Sie erklären.

Für mich sind beide Bereiche wichtig, Literatur und Musik. Allgemein muss ich sagen, dass ich nicht so sehr an Gegenständen hänge, deshalb war es für mich ziemlich schwierig, überhaupt ein «Schmuckstück» auszuwählen.

Wieso fiel Ihre Wahl schliesslich auf die Klarinette?

Sie ist für mich mehr als ein blosser Gegenstand. Ich habe meine ganze Kindheit lang Klarinette gespielt und wollte eine Zeit lang sogar Klarinettistin werden.

Heute nicht mehr?

Nein, meine Berufswahl ist abgeschlossen. Ich bin nicht Klarinettistin, sondern Journalistin geworden.

Um was für eine Klarinette handelt es sich bei Ihrem Schmuckstück genau?

Um eine B-Klarinette, für die ich seinerzeit beim Kauf mein ganzes Vermögen ausgegeben habe.

Wie viel Geld war das etwa?

Sie hat 8000 Franken gekostet.

Spielen Sie in einem Orchester?

Zurzeit spiele ich nur für mich, mit zwei kleinen Kindern ist regelmässiges Üben und Spielen nicht gut möglich. Ich habe früher im Jugendsinfonieorchester und in zahlreichen weiteren Orchestern gespielt und das immer mit sehr viel Freude. Musik gehört für mich zu allen Lebenslagen und mit der Klarinette kann ich sehr gut Stimmungen ausdrücken.

Sie spielen also hauptsächlich klassische Musik?

Ja. Ich habe früher vieles ausprobiert, auch moderne Stilrichtungen, aber die klassische Orchesterliteratur und die Kammermusik liegen mir am nächsten. Ich finde es sehr schön, mit anderen zusammenzuspielen. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich mit 15 Jahren das erste Mal in den Sommerferien im Jura am internationalen Orchesterprojekt «Jeunesse musicale» teilnahm. Das Zusammenspiel mit Menschen aus aller Welt war ungeheuer eindrücklich. Die Werke, die wir dort eingeübt haben –das Cello-Konzert von Antonín Dvořák und die 3. Sinfonie von Johannes Brahms – werden für mich immer wichtig bleiben.

Haben Sie einen Lieblingskomponisten, ein Lieblingsstück?

Mein absolutes Lieblingsstück ist das Fantasiestück von Niels Wilhelm Gade, einem dänischen Komponisten.

Musizieren Sie auch in der Familie?

Mein Mann spielt Klavier, mit ihm zusammen spiele ich oft. Die Kinder haben Freude, wenn wir spielen. Am liebsten würden sie die Klarinette selber schon ausprobieren, aber dafür sind sie mit einem Jahr und drei Jahren noch zu klein.

Was ist Ihnen als Ausdrucksmittel lieber: die Sprache oder die Musik?

Mir ist beides wichtig, Schreiben und Musizieren. Aber die Klarinette ist für mich ganz klar ein Ausdrucksmittel, mit ihr kann ich auch kommunizieren.

Sprache und Musik
Annalisa Hartmann ist 29 Jahre alt und von Beruf Journalistin. Zurzeit befindet sie sich in der Babypause, ihre beiden Kinder sind drei- und einjährig. Hartmann hat schon sehr früh Geschichten geschrieben und Klarinette gespielt. Beide Ausdrucksmittel pflegt sie bis heute. Sie wohnt mit ihrer Familie in Eschenbach. 

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