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Zum Schutz des Wildes: Hunde müssen an die Leine

Der Kanton Graubünden hat vorübergehende Schutzmassnahmen erlassen, um Wildtieren nach den starken Schneefällen das Überleben zu erleichtern. In einigen Regionen ist es deshalb nun unter anderem Pflicht, Hunde an der Leine zu führen.

Südostschweiz
17.01.19 - 16:20 Uhr
Leben & Freizeit
Wegen des strengen Winters brauchen Wildtiere jetzt Ruhe.
Wegen des strengen Winters brauchen Wildtiere jetzt Ruhe.
ARCHIVBILD

Der viele Schnee der vergangenen Tage setzt den Wildtieren in Graubünden zu. Bei diesen verschneiten und kalten Bedingungen ist für die Tiere vor allem eines wichtig: Ruhe. So verbrauchen sie am wenigsten Energie und Reserven. Wie das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden mitteilt, sind nun aufgrund der überdurchschnittlich grossen Schneemengen verschiedene Beruhigungsmassnahmen zugunsten der Wildtiere eingeleitet worden.

Unter anderem wurden in der Surselva, dem Prättigau und dem Unterengadin zusätzliche Wildruhezonen ausgeschieden. Zudem wurden in diesen Regionen Wegsperren erlassen und eine Leinenpflicht für Hunde ausgesprochen.

In den Regionen Davos und Klosters werden in den natürlichen Rückzugsgebieten der Tiere einzelne Bäume gefällt und dort in besonderen Fällen auch Heu angeboten. Laut Mitteilung halten sich die Wildtiere in diesen Regionen vermehrt in Siedlungsnähe und auf Strassen und Bahngleisen auf und bringen sich damit selbst, aber auch Dritte in Gefahr.

Fütterungsverbot gilt nach wie vor

Die Massnahmen zielen darauf ab, den Tieren ungestörte Lebensräume zu sichern und sie von Siedlungsgebieten, Verkehrswegen und Skipisten fernzuhalten. Je weniger die Tiere aufgeschreckt werden, desto weniger Energie verbrauchen sie. Allgemein seien die Wildtiere trotz der grossen Schneemengen gut für die aktuellen Bedingungen gerüstet, heisst es. Sie hätten im Herbst ein gutes Futterangebot gehabt und können sich auf die Kälte und das knappe Nahrungsangebot des Winters einstellen, wenn sie vom Menschen nicht gestört werden. Gut gemeinte Hilfsmassnahmen wie Fütterungen schaden den Tieren laut Mitteilung mehr, als sie nützen. Sie locken Tiere aus ihren Lebensräumen und können sie sogar töten. Das Fütterungsverbot sei deshalb sinnvoll und gilt nach wie vor.

Wie es heisst, wurden die nun getroffenen Massnahmen durch die Gemeinden in Zusammenarbeit mit der Wildhut des Amtes für Jagd und Fischerei verfügt und gemeinsam mit den Jägersektionen umgesetzt. Die Situation der Wildtiere werde beobachtet und laufend beurteilt.

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Und was ist mit den jagenden Wölfen??? Werden die auch an die Leine genommen, dass sie das Wild nicht mehr jagen können??? Halten die sich etwa an die Wildschutzgebiete???
Entfernt endlich diese unnützen Grossraubtiere bevor es zu spät ist...
Pius Wihler, Menschenschutz Schweiz

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