Wenn kleine Engel die dunkle Welt erhellen
Zum 60. Mal wird am Sonntag in Rapperswil das Sternsingen aufgeführt. Mit dabei sind 16 kleine Engel, die mit ihren Weihnachtsliedern das Spiel begleiten. Sie verkünden, dass ein Stern aus dem dunklen All herab auf die Welt gefallen ist.
Zum 60. Mal wird am Sonntag in Rapperswil das Sternsingen aufgeführt. Mit dabei sind 16 kleine Engel, die mit ihren Weihnachtsliedern das Spiel begleiten. Sie verkünden, dass ein Stern aus dem dunklen All herab auf die Welt gefallen ist.
Am Sonntag ziehen wieder die Sternsinger durch die Rapperswiler Altstadt. Maria und Josef und die heiligen drei Könige mitsamt Schafen, Pferden, Eseln und Kamelen marschieren, reiten, traben und galoppieren um 18 Uhr vom Kapuzinerkloster durch die Gassen der Altstadt bis zum Hauptplatz. Mit dabei sind kleine und grosse Engel, die Ersteren werden angeführt von Trix Plüss: «Ich bin seit fünf Jahren verantwortlich, um mit den kleinen Engeln die Lieder und richtigen Abläufe zu üben.»
Eine grosse Veränderung habe stattgefunden, als im Schulhaus Herrenberg Doppelklassen eingeführt wurden. «Es hat dort seither um die Hälfte weniger Kinder, die zum Mitmachen in Frage kommen», sagt Plüss: «Viele Jahre lang durften ausschliesslich Kinder vom Schulhaus Herrenberg mitmachen.» Mittlerweile würden sich Kinder aus sieben Primarschulhäusern in Rapperswil-Jona beteiligen.
Die kleinen Engel freuen sich auf ihren grossen Auftritt
Hoffen, dass alles gut klappt
Mitmachen bei den kleinen Engeln dürfen alle Kinder von der dritten bis zur sechsten Klasse aus Rapperswil-Jona, berichtet Trix Plüss: «Die Anzahl Engel ist von Jahr zu Jahr schwankend. Die grösste Schar von 22 Engeln durfte ich 2017 begleiten.» Dieses Jahr seien «16 topmotivierte Engel» mit dabei. Wichtig sei es, dass die Kinder an jeder Probe teilnehmen können. «In der Weihnachtszeit mit vielen Aktivitäten und Angeboten und den Hobbys ist es für einige schwierig, diese Bedingung zu erfüllen», sagt die Primarschullehrerin: «Ich bin jedes Mal etwas aufgeregt, ob auch alles klappt. Ich weiss aber, dass wir alles gut geübt haben und ich mich auf die kleinen und grossen Engel verlassen kann.» Für sie selber sei das Sternsingen der Beginn der Weihnachtszeit: «Es ist für mich ein wichtiger Teil in der Adventszeit.»
«Einmal wollten zwei Buben die Engelskleider behalten, um mit diesen als Gespenst aufzutreten.»
Trix Plüss, Primarschullehrerin aus Rapperswil
Wie aus Engel Gespenster werden
Gerne erinnert sich Trix Plüss an frühere Aufführungen des Sternsingerspiels: «Sehr schön habe ich es vor ein paar Jahren erlebt, als es just mit dem Glockengeläut zu schneien angefangen hat.» Sie habe sich eine Anekdote erzählen lassen, die vor vielen Jahren passiert sei: «Kleine Engel haben einander während des Sternsingens mit den Lichtgläslein zugeprostet, sodass die Gläslein kaputt gegangen sind», schildert die 41-jährige Rapperswilerin. Einmal hätten zwei Buben den Wunsch geäussert, die Engelskleider behalten zu dürfen. Auf die Frage, wieso sie das wollten, hätten diese geantwortet: «Damit wir als Gespenster auftreten können.»
Spenden für das Johanneum
Das Sternsingen sei ein wertvoller traditioneller Anlass, der das Publikum immer wieder aufs Neue verzaubere, konstatiert Plüss: Das Spiel ist in unserer Stadt fest verankert. Die grosse Unterstützung vieler Leute zeigt dies deutlich.»
Das Sternsingen biete in der hektischen Vorweihnachtszeit einen Moment der Ruhe und Besinnung. «Das schätzen viele Menschen», betont Plüss. Gespendet wird an der diesjährigen Aufführung des Sternsingerspiels für das Johanneum in Neu St. Johann, Schul-, Arbeits- und Wohnort für Menschen mit Behinderung
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