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«Nur» ein Master-Diplom war Bündner Game-Designer zu wenig

Der Kübliser Mihajlo Nenad hat Integratives Design studiert und mit seiner Abschlussarbeit an einer Forschungskonferenz den «People’s Choice Award» – also die Publikumswahl – gewonnen. Im Interview mit Radio Südostschweiz erzählt er von seiner Masterarbeit und von seiner Reise an die Konferenz in Melbourne.

Südostschweiz
18.12.18 - 13:53 Uhr
Leben & Freizeit
An der Forschungskonferenz «CHI PLAY 2018» in Melbourne hat der Kübliser Mihajlo Nenad (2. v. l.) das Vergnügen gehabt, seine Masterarbeit «Designing Game Worlds» und den daraus entstandenen Prototyp vorzustellen.
An der Forschungskonferenz «CHI PLAY 2018» in Melbourne hat der Kübliser Mihajlo Nenad (2. v. l.) das Vergnügen gehabt, seine Masterarbeit «Designing Game Worlds» und den daraus entstandenen Prototyp vorzustellen.
MIHAIJLO NENAD

Mihajlo Nenad hat mit seiner Masterarbeit an einer Forschungskonferenz in Melbourne den Publikumspreis gewonnen. Als Teil dieser Arbeit hat der Kübliser einen Prototypen für ein sogenanntes Open-World-Game entwickelt.

«Open-World-Games sind eine Art von Computerspielen, bei denen der Spieler überdurchschnittlich viele Freiheiten und Möglichkeiten besitzt, das Spiel zu spielen. Die Besonderheit bei Open-World-Games ist die von Spielbeginn an ungehinderte Bewegungsfreiheit. Somit entscheidet der Spieler selbst, was er wann und wie in der Spielwelt erkunden möchte», so die Definition. An solchen Produktionen würden in der Regel grosse Teams von Spezialisten arbeiten, heisst es auf «hochparterre.ch».

Das Design der Spielwelt programmiert

In der letzten Zeit sei eine besondere Art zu Programmieren wieder aufgekommen, erklärt der Kübliser. Diese ermöglicht, dass der Computer selbstständig – auf Basis einer Software, die man entwickelt – Inhalte erstellt und diese in das Spiel einfügt. Das habe er genutzt, um das Design des Games zu kreieren.

Den Prototypen zu entwickeln habe sehr viel Arbeit gekostet und einige Nachtschichten beansprucht. Schlussendlich habe es sich aber ausbezahlt und riesigen Spass gemacht. 

Was das Spezielle an seinem Game ist erklärt der Kübliser so:

Er hat eine Spielwelt erschaffen, die auf einem erdähnlichen Planeten spielt.

Er beschreibt die von ihm geschaffene Spielwelt wie folgt:

Nenad will mehr als «nur» eine akademische Laufbahn

«Die Teilnahme an dem Wettbewerb war reine Eigeninitiative. Ich fand, ich habe so lange an dieser Masterarbeit gearbeitet und wollte schauen, wo das noch hingehen kann», erklärt Nenad. Also hatte er sich online informiert und geschaut, welche Wettbewerbe es gibt.

Das Ganze wäre sonst abgehakt gewesen. Er hätte sein Diplom bekommen, was für eine akademische Laufbahn natürlich super sei, aber er wolle mehr. «So habe ich mich bei dieser Konferenz mit dem Studentenwettbewerb beworben und wurde nach Melbourne eingeladen».

Am Flughafen gab es aber einen kleinen Zwischenfall:

Feedback aus erster Hand

Durch die Teilnahme an der Konferenz hat Nenad Feedback aus erster Hand über sein Game bekommen. Das sei etwas vom Wertvollsten, das er mitgenommen habe: «Ein Feedback von Leuten, die das Game gespielt haben und von Leuten, die sich für diese Themen interessieren, sowohl auf akademischer Basis, als auch als Nutzer der Spiele.»

Leidenschaft zum Beruf machen

«Ich wünsche mir, in Zukunft kreativ sein zu können und im Bereich Game-Design und Game-Entwicklung Fuss zu fassen – also meine Leidenschaft zum Beruf zu machen», erzählt Nenad. Aber auch im Game-Research-Bereich könne er sich eine Zukunft vorstellen. «Auf jeden Fall muss jemand, der in diesem Umfeld kreativ sein will, immer Up-To-Date bleiben und das ist man nur, wenn man selber Games spielt oder sich sehr gut darüber informiert», wie er abschliessend festhält.

Mihajlo Nenad war zu Gast bei RSO-Moderatorin Carmen Hartmann. Hier hören wir Teil 1.
Mihajlo Nenad war zu Gast bei RSO-Moderatorin Carmen Hartmann. Hier hören wir Teil 2.
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